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Vor dem Retreat..

Das wollte ich eigentlich vor dem retreat veröffentlichen..

Vormittags hab ich ein getoastetes Baguette mit erdnussbutter gegesssen und meine Flasche aufgefüllt. Ich bin ein bisschen stolz auf mich, ich hab 2 Liter Wasser getrunken heute.
Danach bin ich rumgelaufen, hab tuktukfahrern gesagt, dass ich nicht mitfahren möchte und hab einen geocache gefunden.
Danach bin ich auf die andere Seite der Brücke gelaufen, dort wollte ich in ein Katzen-cafe, das aber leider noch nicht auf hatte. Danach war in einer Kunstausstellung. Es war echt cool, die hatten da auch ganz viel Recycling Kunst und einen Raum voller kunst, in dem Menschen zum Beispiel Fotos ausgestellt haben, mit denen sie über die negativen Veränderungen durch Tourismus auf die Umwelt hier vor Ort aufmerksam machen wollen. (www.sophalneak.com)
Andere haben gemalt, als Therapie, um die Geschichte des Landes zu verarbeiten.
Wieder ein anderer Künstler hat während der Zeit, in der er crystal meth abhängig war, Bilder darüber gemalt und die Serie “waiting for ice to smelt” genannt.
Mir hat die Ausstellung gut gefallen und ich hab mich auch mit einer Frau dort unterhalten, das war schön!

In der Stadt war heute die Polizei mit einem Lautsprecherwagen unterwegs, ich hab aber offensichtlich nicht verstanden, was sie der Bevölkerung sagen wollten.
Mittags hab ich einen veggie burger gegessen, der echt lecker war.
Und dann hab ich den ganzen Nachmittag Musik gehört und Kunst gemacht.
Einmal hat sich ein deutsches Paar zu mir an den Tisch gesetzt und wir haben ein bisschen geredet. Später kam Nathalie, die echt hübsch und sympathisch ist und ich mit ihr, den anderen und einem Israeli noch lange zusammen saßen. Die anderen kiffen, und ich werde wohl in mein Bett gehen, um da noch ne Doku zu schauen.
Ich will während dem meditations-retreat kein Handy benutzen. Dann da brauch ich keine Landkarte, muss mich nicht um die essenssuche kümmern und will nach fast 4 Monaten mein Handy wieder länger als 8 Stunden (nachts) ausgeschaltet haben.
Ich werde nicht auf dem Blog schreiben, während dieser 4 Tage.
Macht euch keine sorgen, ich bin gut aufgehoben dort!

Kampot, endlich wieder Meer!

Ich hab mich gestern um 10 schlafen gelegt. Ich dachte, das mein Körper sich im Schlaf vielleicht etwas erholen kann.
Ich hab viel geschwitzt und auch nachgedacht. So viel was gestern passiert ist, hatte ich ganz vergessen aufzuschreiben..
Zum Beispiel, dass ich von einem deutschen Typen gefragt wurde, „ob ich früher mal ein Kerl war“,da kam er wohl wegen meiner beinbehaarung drauf. Er meinte dann auch noch, dass ich die mir doch mal rasieren soll.

Ich bin gegen 8 aufgestanden, weil wir uns auf 9 Uhr verabredet hatten. Ich hab einen bananen-pancake gefrühstückt, hatte eigentlich keinen Appetit, aber meinen Körper jetzt noch durch wenig essen stressen, ist keine gute idee. Naja jedenfalls sind Gin und ich dann mit dem tuktuk zu der Klinik gefahren, die echt westlich und schön aussah. Wir konnten kostenlos mit einer Frau sprechen, die dann aber meinte dass sie nur einen Abstich machen würden, der 70$ kostet, und keine Urin oder Speicherprobe machen können.
Wir haben aufgegeben. Gin rief zwar dann noch bei ein paar Krankenhäusern an und hatte sich extra eine simkarte dafür gekauft, aber nichts kam dabei raus.
Wir hatten uns dann entschieden den Bus um halb 2 nach Kampot zu nehmen. Für den minivan zahlten wir 2$ mehr, also 9$ um nur 4 Stunden dort hin zu fahren.
Die Stimmung ist irgendwie grad allgemein nicht so toll. Schade, aber keine ahnung wie wir das ändern können. Ich hab Hoffnung, dass sich nach dem meditations-retreat was ändert.
Während der Busfahrt hab ich geschlafen, Musik gehört und Gin und ich haben die Geschichte, die wir vor Monaten angefangen hatten, weiter geschrieben.
Die Landschaft hat sich verändert, zur weiten Landschaft kamen ein paar Hügel und Berge dazu, und jetzt haben wir sogar noch das Meer gesehen, über dem die Sonne bald untergehen wird.
Ich hab es vermisst, das letzte mal waren wir am Meer, als wir Koh Phangan verließen, das war am 23. Oktober, also fast 2 Monate her, verrückt.
Ich merke, dass ich Hunger habe, hatte kurz bevor wir los sind noch ein paar Nudeln, die von Gin übrig waren. Zu wenig. Ich habe mich dafür heute bemüht viel zu trinken, was aber gar nicht so leicht ist, wenn Mensch bedenkt, dass ich während der Fahrt nicht die ganze Zeit aufs Klo kann.
Anscheinend soll kampot wieder teuer sein, Kambodscha ist im allgemeinen teurer als die anderen Länder. Vielleicht ist deswegen meine Motivation 3 Mahlzeiten am Tag zu essen so niedrig, bescheuert.

Angekommen, hab ich mich irgendwie gleich wohl gefühlt. Vielleicht, weil das Meer in der Nähe ist. Wir haben dann etwas dumm rumgestanden und überlegt, wo wir schlafen sollen. gin ist da entspannter geworden und wir buchen jetzt nicht mehr immer vorher.
Wir sind dann zu einem Hostel in der Nähe gelaufen, wo wir jetzt alle in einem dorm schlafen. Dann sind wir direkt essen gegangen, es war sogar einigermaßen billig. Nur leider waren in meinem Vegetarischen Reis erstmal Fleischstücke drin, ich hab dann einen wirklich Vegetarischen Reis bekommen.
Nach einer Dusche lieg ich jetzt im Bett und freu mich auf morgen und aufs körperlich wieder 100% fit werden..

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Wie geht es weiter?

ich bin am Ende mit meinen Nerven, der nächste Tag mit Chaos im Kopf. Mein Körper findet es auch nicht lustig.
Ich hab mich heute viel zu wenig um mich selbst gekümmert, hab tagsüber nichts gegessen und viel zu wenig getrunken.

Ich bin von der Klinik dann heimgelaufen, ich war so am Ende, dass ich keine anderen Menschen mehr ertragen konnte und sowieso kein warten oder handeln mit tuktukfahrern.
Auf dem Weg hab ich noch ein geocache gefunden und dann hab ich mir eine kalte Dusche genehmigt, war noch bei der Apotheke und bei einem coolen falafel Laden Essen, das war zwar teuer aber lecker und ich hatte eine tolle Unterhaltung mit den Chef, dessen Traum es schon immer war ein kleines Restaurant zu eröffnen, das nur wenige Gerichte anbietet, die aber umso besser sind.
Abends hab ich dann nochmal bei Gin und dakota vorbeigeschaut, mir war aber immer noch nicht so Nach Menschen.
Jetzt lieg ich im Bett und versuche ein bisschen Kontakt mit einem Körper herzustellen.
Wir wollen morgen um 9 in die Klinik und nachmittags noch nach kampot fahren. Die Hauptstadt ist laut und unruhig.. ich bräuchte grad das Gegenteil

Wer redet schon über Geschlechtskrankheiten?

Wir wollten in die Klinik. Wir wollen uns testen lassen auf sexuell übertragbare Krankheiten. Das war nämlich die letzten Tage ein Thema.
In Canada ist es anscheinend selbstverständlich sich jeden Monat mal testen zu lassen. Tja, in Deutschland nicht, in Deutschland wird es dir schwer gemacht, weil die meisten Ärzt*innen nur Tests durchführen wollen, wenn du wirklich Beschwerden und Symptome hast.
Dass Mensch das gar nicht unbedingt merken kann, wenn Mensch chlamydien oder sonst was hat, tja keine ahnung, wird schon nichts sein denken wohl die meisten.
Es ist krass, wie schwer es ist. Es nervt. Wir haben in Deutschland ein Gesundheitssystem, das ich hier in Asien echt zu schätzen lerne. Aber was soll das? Dass über HIV heute so viel aufgeklärt ist in Deutschland liegt an Jahre langer Arbeit. Es muss auch über andere STD (sexuell übertragbare Krankheiten) aufgeklärt und geredet werden und dann muss vorallem auch getestet werden!
Wir haben uns entschieden, das jetzt einfach zu machen. Auch wenn wir in Kambodscha sind, auch wenn es kostet, auch wenn es schwierig ist.
Aber ich bin mir zum Beispiel sehr bewusst, dass ich dieses Thema schon viel zu lange verdränge. Weil es zum Beispiel heißt, dass die Wahrscheinlichkeit viel zu gering ist sowas zu haben und sowieso warum sollte ausgerechnet ich das haben?
Zuerst sind wir zu einem Arzt, der uns sehr sehr unsympathisch war und der wollte, dass wir ihn für die Anmeldung gleich mal 70$ dalassen. Pro Test dann je nach dem noch mal so viel.
Wir sind dann in ein Krankenhaus, wo ich am Anfang echt nicht gedacht hätte da jemals halbwegs einen überblick zu bekommen. Aber nach einigem hin und her geschickt werden kannten wir uns aus, und haben uns dann Blut abnehmen lassen, um am Ende festzustellen, dass wir beide kein HIV und kein Syphilis haben.
Die anderen Tests konnten sie dort nicht machen, außerdem hieß es wieso wir uns darüber Gedanken machen, wenn wir doch gar keine Probleme hätten..
uns wurde eine andere Klinik empfohlen, in der sie die Tests schon machen können, wenn wir das so unbegingt wollen.
Die Klinik hatte schon zu, wir gehen morgen Vormittag hin.
Ich hab eigentlich gar keine Lust drauf, ich würde es am liebsten einfach weiter verdrängen, ich weiß, dass ich mich in Zukunft irgendwie einschränken werde, ich muss mir überlegen wie ich das alles handhaben will. Muss ich Menschen, bevor ich sie küsse fragen, ob sie sich schon mal testen lassen haben? Werde ich auch beim oralverkehr immer Kondome und lecktücher verwenden müssen? Werde ich mich dafür einsetzen, dass wir uns auch in Deutschland regelmäßig testen lassen können…

Bettwanzen

Gestern hab ich dann noch telefoniert und als ich ins Bett gehen wollte, entdeckten ein paar Menschen aus dem dorm Bettwanzen. Wir sind dann nachts um 1 noch in ein anderes Hostel umgezogen, nachdem wir das Geld zurückbekommen hatten. Ich war am nächsten morgen als erste wach und hab mich relativ gleich auf den Weg zu Gin gemacht.
Es gab Neuigkeiten, Dakotas Familie könne doch nicht nachkommen, wie es eigentlich gedacht war, aber dakota würde noch einen Monat oder so mit uns weiterreisen.
Gin und ich frühstückten Wassermelone und gingen dann noch zu einem laden, in dem ehemalige Prostituierte arbeiten und unterstützt werden aus dieser abhängigkeit raus zukommen, wenn sie das wollen.
Wir haben ein Shirt gekauft, zwar teuer, aber für einen guten Zweck.
Auf dem Rückweg sind wir bei einem strassenfriseur vorbeigekommen, der mir gleich noch meine Haare nachrasiert hat. Wir durften sogar selber Musik anmachen und als er fertig war betrachtete er meine beinbehaarung, nicht mit abschaum sondern mit Anerkennung!
Ich bin dann zurück zu meinem hostel, wo mir die anderen eine Nachricht hinterlassen hatten, dass sie nochmal umziehen. Ich bin dann dort auch ausgecheckt weil es 5$ pro Nacht waren und ich noch was anderes für 3$ bekommen konnte.
Zurück an Gins Hostel hieß es warten

Ankommen in Phnom Penh

Und wir verlassen auch endlich die müffelnden Hostelzimmer, ich hab dann auch nicht mehr schlafen können und hab Gebäck für die Fahrt gekauft und unsere Flaschen auffüllen lassen, wofür ich einen Smoothie in einem Café getrunken hatte.
Das mit dem flaschenauffüllen ist hier nämlich gar nicht so leicht.
Ich hab dann die anderen geweckt und wir haben das Zeug gepackt, ich hab noch Ein bisschen geweint und dann sind wir zur „Bushaltestelle“ um die Ecke gelaufen.
Ein wackliger Bus, der über staubige und löchrige Straßen fuhr, brachte uns in die Hauptstadt. Eigentlich wollten wir in eine andere Stadt, aber der Bus fährt eh nach Phnom Penh, und mehr kosten tut es auch nicht. Wir hatten ein bisschen Angst, dass es uns in der kleinen Stadt schnell langweilig wird.
Jetzt ist es abends um 7, wir sind mit einem tuktuk in die Innenstadt gefahren, wo wir jetzt in einem Restaurant sitzen und essen. Nach Hostels haben wir uns grade im Internet erkundigt.
Wir haben eins gefunden, das vom Preis ganz okay ist und in der nähe.
Ich bin im dorm, die anderen haben sich ein Doppelzimmer genommen.
Ich hab mich schon mit einem Menschen aus der Nähe von Würzburg unterhalten und Menschen wiedergetroffen, die mit uns mit dem Bus hier her kamen.
Mir gehts immer noch nicht wieder ganz gut, ich brauche glaube ich einfach ein bisschen Zeit um das alles zu verarbeiten, was sich alles während der letzten Woche verändert hat.

Die letzten Tage

Die Woche war Anders. Wir waren zu viert, wir haben viel englisch geredet, Gin und ich hatten kaum Zeit zu zweit und haben viel weniger reflektiert als die letzten 3,5 Monate.
Ich bin teilweise so spät ins Bett gegangen, dass ich nicht mehr geschafft habe den Blog hier weiter zuschreiben. Oder es war so, dass kaum was erwähnenswertes passiert ist.
Ich hatte aber auch einen Menschen zum kuscheln gefunden, was mir wirklich gut getan hat.
Ich bin trotzdem froh, dass wir endlich weg sind aus dieser Stadt, die eigentlich ganz schön war, aber wir sind dort einfach verhockt.
Es kam irgendwie ein Komischer Hauch von Alltag hoch, weil wir mit Menschen zusammen waren, die dann teilweise auch von hier aus gearbeitet haben.
Das reisen ist für und Alltag geworden, ich kann mir zur Zeit gar nicht vorstellen wieder zu arbeiten, für 8 Stunden am Tag!? Wo hab ich denn dann noch Zeit für mich?
Die Woche war seltsam, aber ich weiß, dass es gut ist, wie es passiert ist. Ich weiß, dass ich mit etwas Abstand alles lächelnd betrachten kann. Ich weiß, dass jetzt wieder andere Zeiten kommen.
Wir werden wohl eine Weile zu dritt weiterreisen. Ich werde mir überlegen, ob das für mich auch passt, oder ob ich mich unwohl fühle in der Konstellation.
In ein paar Tagen ist unser meditations-retreat, ich bin gespannt was ich da alles lernen werde.
Und dann kommt auch schon Weihnachten!
Momentan vermiss ich zuhause gerade sehr. Momentan mache ich mir Gedanken mich nach Vietnam auf den Heimweg zu machen. Ich weiß aber, dass sich diese Gedanken auch jeder Zeit wieder ändern können. Wir werden sehen. Ich will mich nicht festlegen.

Endlich weg..

Am Hostel zurück traf ich die anderen, die immer noch da waren und nichts besonderes erlebt hatten. Wir hingen wirklich fest dort.
Abends gingen Gin und ich essen und kauften und Busticktes für den folgenden Tag, in Richtung Süden.
Es hieß dakota würde sich uns anschließen, aber wir wussten nicht so recht ob wir uns darauf verlassen konnten.
Später kamen dann noch ein paar andere Menschen ins Hostel, und es wurde auf dem Balkon gequatscht und gechillt.
Ich fühlte mich irgendwie nicht so danach, weil einer dabei war, der mir auf unangenehme Art und Weise Sachen erzählte, die ich noch nicht wusste.
Die Gespräche drehten sich um Politik und Umwelt und kriege und Utopien. Und irgendwann dann auch um Gewalt und das wollte ich mir dann nicht mehr anhören.
Aber ich kam später nochmal dazu, und unterhielt mich nur mit einem Menschen, der mir seine Lebensgeschichte erzählte. Ich hörte einfach nur zu, und es war krass. Es war vielleicht auch einfach ein bisschen viel für mich. Ein Mensch, mit dem ich einige Anschauungen und Ideen teilte, war auf der anderen seite so komplett anders eingestellt. Der Mensch ging dann irgendwann einfach und ich legte mich ins Bett und versuchte zu schlafen, aber mein Kopf ließ die Gedanken kreisen.
Ich fühlte mich alleine in dem Großen Bett und ich fühlte mich falsch, weil ich nicht wie die anderen einfach kiffte oder trank.
Und vielleicht wollte ich auch die letzte Nacht genießen, aber das konnte ich nicht. Wenn ich für 1 Stunde eingeschlafen war, wachte ich wieder auf und es fing wieder von vorne an mit den Gedanken.
Alex, der mit mir im Zimmer schlief, kam außerdem die ganze Zeit rein und raus und hörte Musik und Schlief die ganze Nacht nicht.
Heute morgen gegen halb acht verabschiedete er sich und stieg in den Bus nach Bangkok, um die Tage zurück nach Canada zu fliegen.

Verlassene Infrastruktur erkunden

Ich bin gestern ziemlich motiviert aufgewacht und hab mich auf die lost places gefreut. Als es dann irgendwie wieder nicht voran ging und ich wieder warten musste, bis Alex so weit ist, hab ich mich dann einfach entschieden alleine zu gehen. Ich hab es echt satt nicht zu kommunizieren und die ganze Zeit warten zu sollen.
Ich bin mit Gin noch muffins kaufen gegangen, hab meine Flasche aufgefüllt und bin losgelaufen.
Es waren um die 6km Strecke, an der Straße entlang, in prallender Sonne.
Tatsächlich hab ich auch einen etwas roten Nacken bekommen.
Auf dem Weg zum Flughafen hab ich gesehen, wie ein Mensch, der keine Beine mehr hatte, sich mit dem armen abstützend über die Straße bewegte. Es ist ein krasses Bild gewesen. Er so klein und unsichtbar und die Autos und Roller um ihn herum so groß und schnell und rücksichtslos.
Ich lief eine strecke, die ich vom Spaziergang am Tag davor schon kannte, am Park entlang und an dem Kreisverkehr vorbei, auf dem eine Figur steht, nach der die Stadt benannt ist.
Und dann lief ich aus der Stadt hinaus, es wurde ruhiger, ich bog gegenüber der Universität, ein architektonisch interessantes Gebäude, in eine Straße die direkt zum Flughafen führte.
Es war still, die keinen Stände an der Straße waren verlassen, nur von nebenan hörte ich Musik, die irgendwie zur Stimmung passte.
Ich kam an einem Stand vorbei, von ein Vater mit seinen Kindern war, ich schäme mich ein bisschen, dass ich mir immer noch nicht merken kann was “hallo” auf Khmer heißt..
Und dann kam ich zum Eingang, neben dem ein heruntergekommner Checkpoint Stand. Ich lief auf das Gelände, das sich als ziemlich weitläufig herausstellte, hier haben sich Menschen Häuser und Hütten gebaut und betreiben Landwirtschaft.
Nach einigen Minuten sah ich dann das Gebäude, auf dem Schilder wir „arrival“, „departure“ und „vip“ standen. In dem Gebäude hatten es sich auch Menschen eingerichtet, die auf den Treppenstufen vor dem Gebäude Eis-Shakes und Snacks verkauften.
Ich ging an den Gebäude vorbei und befand mich schon fast auf der Lande,-Startbahn. Links von mir befand sich noch eine Wartehalle, in die ich später schaute und verstaubte Stühle und ein abgestelltes Fahrzeug entdeckte.
Am Rand des weit asphaltierten Bodens standen 3 große Hallen, so würde ich das am ehesten benennen.
Vor einer wachte ein Hund, in der anderen standen Container und die nächste wurde als Garage genutzt.
Es war unfassbar ruhig auf dem Gelände, und ich genoss es sehr!
Nur ab und zu kamen locals auf Motorrädern oder sogar Autos, um die lange Bahn damit abzufahren, laut Maps ist sie fast 2 km lang.
Ich bin sie ein bisschen lang gelaufen, hab ganz viel Müll gesehen und 3 Ziegen und viele Kühe.
Auf dem Rückweg hab ich mir am Stand vor dem Gebäude dann noch ne Flasche Wasser gekauft. Ich hatte echt Durst bei der Hitze.
Weil das Restaurant, in dem wir am Abend zuvor waren, gleich in der Nähe war, lief ich da hin.
Ich bestellte mir wieder Reis mit Gemüse und hab sogar diesmal dran gedacht, “ohne Ei” zu sagen.
Der Koch hatte mich wieder erkannt und es war irgendwie schön. Er macht das echt mit liebe und Mensch kann merken, dass es sein Ding ist.
Danach machte ich mich auf den Weg zurück in die Stadt.
Ich lief an der friedensstatue vorbei, die ich am Tag zuvor nicht genau genug angeschaut hatte. Sie stellt eine 5 köpfige Schlange dar, die von einem traditionellen Reis Ernte Werkzeug auf gefressen wurde, das wurde mir darüber erzählt.
Und sie ist ein japanisches Projekt gewesen, sie wurde aus lauter Waffenmetall zusammengesetzt. Es ist sieht echt faszinierend aus.
Auf dem Weg zurück zum Hostel schaute ich gleich noch bei dem angeblich verlassen Bahnhof vorbei, das konnte ich mir erst gar nicht vorstellen.
Und dann sah ich schienen, denen ich gefolgt bin und die mich zu einigen zerfallenden Gebäuden führten. In einem Gebäude hatten sich Menschen teilweise schlaf,Essens, und wohnplätze eingerichtet.
Ein anderes war komplett verlassen und mit Graffiti besprüht. Im Gestrüpp lag ein umgefallener Waggon, der am verrosten war. Es irritierte mich ein bisschen, dass hier Menschen wohnten, direkt neben den Gleisen, auf denen gerade ein paar Männer versuchten eine Art Waggon mit selbstgebautem Motor zum fahren zu bringen.
Ich lief auf den Schienen entlang zurück in Richtung Hostel und kam wieder durch Straßen voller Müll und Werbung.

Neue Orte, neue Menschen!

Gegen 9 uhr bin ich aufgewacht und hab mir dann überlegt, was ich machen soll. Ich bin dann kurz raus und hab was für Gin bei der Apotheke geholt. Auf dem Rückweg bin ich bei einem Stand vorbeigekommen, die solche fluffigen Dinger, die mit der süßen Bohnenfüllung hatten. Ich hab 2 gekauft, aber leider waren es doch nicht solche, sondern welche mit herzhaftem, fleischigen Inhalt.
Ich hab mir ein bisschen geärgert, weil ich mich echt drauf gefreut hatte.
Und dann hieß es wieder zuhören, Situationen klären, Menschen aufmuntern.. ich bin dann nochmal raus und hab für uns alle was zu essen gekauft, bei unserem Standort Inder.
Das ist echt toll da, weil sie unsere Wasserflaschen auffüllen und es lecker ist dort.
Sie haben unsere Suppe in meine Dose gefüllt und etwas weniger Plastik verwendet als sonst, das hat mich gefreut.
Ich bin auch wieder vielen lächelnden Menschen begegnet, was mich echt immer richtig strahlen lässt, wie schön ist es, sich einfach anzulächeln!!
Nachmittags, es war dann schon 4 Uhr, bin ich spazieren gegangen. Ich hab mal etwas Zeit für mich gebraucht.
Ich bin auf die andere Seite des Flusses und saß für eine Weile im park, hab das Licht der untergehenden Sonne genossen und nach Ewigkeiten mal wieder „heisskalt“ gehört.
Der Rückweg war kürzer als gedacht, ich hatte gesagt, dass ich um 6 zurück bin. Für den abend hieß es nämlich wir würden auf eine Party gehen.
Gegen 8 wurden wir abgeholt, von einem Typ mit dem sich Alex angefreundet hat, und der uns auch eingeladen hatte. Wir haben uns alle zusammen ein tuktuk geteilt, das heißt wir saß zu viert auf der Rückbank und es war sehr kuschelig.
Der Ort, wo wir hingefahren wurden war etwas außerhalb der Stadt. Somit war das essen dort auch billiger. Im Prinzip war es keine Party, sondern einfach nur ein Treffen von Menschen, die englisch sprechen, es waren 4 lehrer*innen dabei und 2 andere Typen und eben wir vier.
War echt ne ganz nette Runde, es wurde getrunken und geredet, über die Schule und Geschichte etc. und wir hatten auch gutes Essen.
Gegen halb 11 hatten die anderen genug, die hatten ja auch getrunken und ja… wir sind dann wieder zurück zu Hostel gefahren und ich werde dann wohl schlafen gehen.
Heute hieß es mal für eine Weile, dass die anderen beiden morgen nach Bangkok gehen, was sie aber doch erst übermorgen machen werden.
Ich dachte schon, dass morgen dann wieder ein warte-Tag wird, aber ich hab Pläne! Ein Mensch in der Runde hat mir von einem verlassenen Flughafen erzählt und da will ich hin!