Rad“Tour“ nach Don Khon

Mein Tag startete heute wieder früher, so um halb 9. ich hab es mir in der Hängematte gemütlich gemacht und gelesen.
Vormittags hab ich dann auch noch mein Tagebuch sortiert und entschieden das neue im Dezember, schon morgen! anzufangen.
Dann gab es wieder Müsli zum Frühstück und wir haben uns erkundigt was wir so machen könnten.
Gegen Mittag sind wir dann mit 2 klapprigen Rädern auf dem sandigen Weg Richtung „französische Brücke“ gefahren. Es gibt hier keine Straßen, es gibt hier auch keine Autos auf den Inseln, die größten Fahrzeuge sind tutuks und die fahren auch auf den sandigen schmalen wegen.
Wir waren dann auf Don Khon, der anderen Insel, die über die Brücke erreicht werden kann, unterwegs. Erst sind wir eine alte Eisenbahnstrecke entlang, dann sind wir einen Weg eingebogen, der zu einem Badestrand führen sollte. Der Strand war sandig und heiss, sodass ich mir fast barfuß meine Füße verbrannt habe und über den Sand gerannt bin, von Schatten zu Schatten.
Zu Baden gab es nicht wirklich geeignete stellen. Wir sind wieder umgedreht und haben entschieden zu den Wasserfällen zu fahren.
Da haben wir 3,50 Eintritt gezahlt und sind über morsche Holzbrücken zum Wasserfall gelaufen. Es war kein klassischer großer Wasserfall, sondern einfach der mekong, der über größere und kleinere Felsen geflossen ist. Es sah aber sehr schön aus.
Dann haben wir den Badestrand gesucht, sind auf Sand gestoßen und sogar eine kleine Stelle, an der auch schon Menschen gebadet haben. Das Wasser war nicht kalt, sondern eher lauwarm, wir hatten uns eigentlich eine Abkühlung erhofft, nach der radfahrt durch die pralle Sonne.
Ich bin nach dem planschen im Wasser ein bisschen auf den ausgewaschenen Felsen geklettert und hab die Strömung von oben begutachtet, ganz schön stark.
Und dann hab ich eine wunderschöne Muschel gefunden und mich entschieden die mitzunehmen, ein Andenken an Laos.
Auf dem Rückweg haben wir uns noch eine limo gegönnt und sind dann schon mit Gedanken an das „Mittagessen“ heimgefahren.
Haben dann auch direkt was gegessen, frühlingsrollen und Salat. Wollen abends mehr essen, gestern musste ich ja leider was übrig lassen, ich will nicht dass mir das nochmal passiert.
Dann ging schon bald wieder die Sonne unter, ich hab mich gedehnt und ein paar Handstände gemacht und eine Doku über die Menschheit angeschaut.
Jetzt Ist es stockdunkel, ich hab ein Aquarellbild auf die letzte Seite Meines Tagebuchs gemalt, das mich seit Ende august begleitete.
Morgen wird unser letzter Tag in Laos sein und wir werden übermorgen nach Kambodscha weiterreisen.

Boah, es gibt mega viele Sterne so!*

Ich bin aufgewacht und hab mich erstmal raus gesetzt und die Natur genossen. Hab in den Fluss und die Sonne geschaut und meine Gedanken ziehen lassen.
Ich bin momentan einfach sehr hin und her gedanklich und komme kaum zur Ruhe in meinem Kopf.
Dann hab ich mich in die Hängematte gelegt und gelesen, das Buch ist nicht mega toll, es geht um Krieg in Afghanistan, aber ich will es irgendwie fertig lesen wo ich es mal angefangen hab.
Frühstück gab es gegen 12 Uhr, Tee und Müsli mit Obst und Kokosmilch. Sehr lecker!
Dann gab es Zeit für mich zum aufräumen, hab ein bisschen meine Sachen sortiert und dann hab ich aus den dosenverschlüssen, die ich von Straßen oder Bars aufhebe, einen Anhänger gebastelt und ich hab einen Aufnäher auf Gins Rucksack genäht.
Wir wollen von jedem Land einen Aufnäher haben, mir ist es wichtig, dass es keine Flaggen sind, sondern irgendwie persönlichere patches. Von Laos haben wir bis jetzt noch keinen, vielleicht stolpern wir ja noch über was drüber sonst müssen wir wohl kreativ werden.
Nach einem kurzen Spaziergang Richtung „alter Hafen“ sind wir dann Mittag essen gegangen bei einem eher verlassenen Restaurant, die haben trotzdem für uns gekocht, besonders lecker war es nicht.
Da haben wir uns entschieden lieber mehr zu zahlen, aber dann auch gutes leckeres Essen zu bekommen.
Zurück an unserem Bungalow hab ich mir dann endlich mal die Zeit genommen meine geisttierreise zu machen. Ich denke mir seit Wochen, dass es mir vielleicht gut tun würde.
Sie tat gut, ich saß vor dem Bungalow, auf dem Grass und hab Richtung Fluss geschaut, als ich nach einer halben Stunde die Augen wieder auf gemacht hab, war die Sonne schon Untergegangen.
Abends haben wir noch was gegessen, ich war echt satt und hab mein halbes essen stehen lassen, aber ich konnte einfach nicht mehr. Das tat mir ein bisschen leid, aber was sollte ich machen?

Auf dem Weg ins Bett haben wir uns noch den Sternenhimmel angeschaut , es ist beeindruckend. Ich glaub ich hab noch nie so viele Sterne auf einmal gesehen!
Wir lagen ein bisschen im Grass und haben Sternbilder gesucht und auch ein paar Sternschnuppen gesehen.
Jetzt wird noch meditiert und gedehnt und dann geträumt…

*zitat: alligatoah (deutscher Musiker)

Don Det ist wunderschön!

Morgens um 8 sind wir gestartet, es ging mit dem minivan, der uns am Hostel abgeholt hat zum Bus, der uns dann in das Dorf gegenüber von Don det, noch auf dem Festland gebracht hat.
Während der Busfahrt hab ich geschlafen und Podcast gehört und dann waren die 3 Stunden auch schon vorbei.
Gin hatte keine gute Nacht und dementsprechend auch keinen guten Morgen, es ist manchmal anstrengend sich davon nicht runterziehen zu lassen.
Auf dem Festland haben wir dann noch die Info bekommen, dass es auf den Inseln keine Geldautomaten gibt, hatte ich davor auch schon im Reiseführer gelesen aber vergessen, deswegen haben wir dann noch einige Zeit in der Bank verbracht, weil die Automaten ja meine Karte nicht wollen. Am Ende haben wir unser Geld bekommen, ich musste dazu ganz schön viel unterschreiben..

Dann ging es zu Fuß ein paar Meter zum Bootsanleger, das Ticket hatten wir schon gekauft (inklusive Bus) und wir wurden dann mit einem kleinen Boot und ein paar anderen Menschen auf die Insel Don det gebracht, die Fahrt war nicht lange.
Angekommen, haben uns sandige Wege begrüßt, und Restaurants uns hostels.
Wir hatten aber schon ein Hostel rausgesucht, das ein bisschen billiger zu sein schien.
Da hat uns dann ein tuktuk hingebracht, auf sehr holperigen und engen Pfaden. Dafür haben wir es hier ruhig, ein Bungalow für uns 2 und gleich nebenan ein Restaurant mit gutem Essen.
Der Mensch, der das hier mitbetreibt ist deutsch macht das mit seiner Frau zusammen. Es ist schön mal wieder deutsch reden zu können mit anderen Menschen.

Heute Nachmittag bin ich in 2 Stunden fast um die ganze Insel gelaufen. Es gibt Reisfelder und ganz viele Kühe und Hühner und Schweine und Gänse und Enten und Hunde und Katzen.
Auch ganz viele Hostels und Restaurants, es ist eindeutig vom Tourismus geprägt.
An einer Stelle hab ich mal ne Pause gemacht und Mango Saft getrunken und dann bin ich zur Brücke gelaufen, über die mensch auf die andere Insel kommt.
Da werden wir sicher die Tage mal noch hingehen, da gibts nämlich Wasserfälle und Delfine zu sehen.
Als ich zurück kam, lag Gin noch immer in der Hängematte, ich hab mich auch in die daneben gelegt und dann bisschen gelesen.

Wir haben irgendwie beide das Gefühl dass es hier wieder wärmer ist. Da müssen wir uns wohl wieder dran gewöhnen.
Es ist 20 Uhr ungefähr, eigentlich ist die Zeit hier sehr egal. Wir brauchen sie nur, wenn wir Bus fahren oder so, aber sonst könnten wir eigentlich gut ohne Uhr Leben hier.
Gin hat heute einen local gesehen der auf eine Armbanduhr geschaut hat, das war ein ganz komisches Bild, für laotische verhältnisse.

Tad Yuang und Thamchampy Wasserfall

Wir sind gegen Mittag dann mit einem Roller zu den Wasserfällen, circa 1 Stunde weg, gefahren. Die Straße war gut, manchmal lagen Ziegelsteine mitten auf der Straße, die ein Laster verloren hatte.
Zu dem wasserfall, sind wir durch ein Dorf gefahren, da haben wir 2,5€ Eintritt gezahlt, den Roller abgestellt und sind runter gelaufen, über ganz schön Steile Stufen. Ich hab langsam gemacht, weil ich mich noch nicht wieder 100% für gefühlt habe.
Der Wasserfall war groß und schön und beeindruckend, letztens hat uns ein Mensch erzählt, dass er die Faszination an Wasserfällen verloren hat, unvorstellbar schade.
Wir haben dort Fotos gemacht, auch mit irgendwelchen Lokals die uns mit auf ihrem Gruppenfoto haben wollten, und wir haben uns mit zwei Menschen aus Berlin unterhalten und die Sonne hat nochmal geschienen und wir konnten einen Regenbogen sehen.
Wir haben uns dann entschieden noch zu einem anderen Wasserfall, gleich in der Nähe zu fahren, das war echt auch nochmal toll und ruhiger.
Wir sind wieder steile Treppen runtergegangen und über eine tolle, aus verschiedenem Holz zusammengebaute Brücke über den Fluss gelaufen. Auf der anderen seite waren viele Steine, es war ein bisschen kompliziert darüber zu laufen, und hat sich angefühlt wie zuhause an einem Fluss. Das Wasser war sehr kalt, aber tat gut, ich bin kurz drin geschwommen.
Ich hab mich so Wohlgefühlt, es war ruhig und schön und dann kam sogar noch die Sonne und wir haben nochmal einen Regenbogen gesehen.
Bald sind wir dann zurück und haben noch gegessen, bei dem Restaurant gleich am Wasserfall, wo wir den Roller abgestellt hatten.
Und dann sind wir zurück gefahren, der Himmel war von Wolken bedeckt, und manchmal ist die Sonne ein bisschen durchgeschienen,das sah schön aus.

Wir haben dann nochmal Geld gebraucht, weil wir immer nur 100€ abheben können pro Auszahlung. Der LaoVietbankAutomat, der normalerweise meine Karte angenommen hat, wollte diesmal nicht. Er ist abgestürzt, als eigentlich das Geld kommen sollte. Ich hab’s 2 mal versucht und am Ende konnte ich dann an einem anderen Automaten was abheben.
Es war dann noch bisschen stressig, weil ich nicht wusste, ob das Geld jetzt von meinem Konto gebucht wurde oder nicht, meine online Banking App sagte ja, der Mensch von der Bank am Telefon hat das dann irgendwie geregelt.
Ich hab mich dann nicht so recht entscheiden können was ich machen soll, überall waren Mücken oder es war laut oder ungemütlich.
Wir haben dann unser Zeug gepackt und sind zum Restaurant von gestern, wo wir dann erstmal was zu trinken bestellt haben. Ich hab dann ein neues Tagebuch angefangen, in das ich ab Kambodscha schreiben werde. Ich hab mal angefangen die Karte von Kambodscha reinzuzeichnen und interessante Orte zu markieren.

Nach einer langen Weile kam unser essen, wir glauben dass sie unsere Bestellung vergessen hatten. Der Sticky Rice hat es uns irgendwie angetan.
Jetzt ist es 11, ich lieg geduscht im Bett, bin sehr satt und freu mich auf morgen, wenn wir weiter fahren.

Seltsamer Abend

Gestern Abend war wirklich so ein bisschen seltsam. Mir war Langweilig, ich konnte es selber kaum glauben, als ich es realisiert habe. Aber ich hatte keine Lust zu lesen oder ein Film zu schauen oder Podcast zu hören, und malen irgendwie auch nicht…
die Stadt hier hat auch nicht so viel zu bieten, es war schwierig.
Gin und ich haben uns dann noch Toast mir schokocreme gemacht, wir durften den Toast in einer Pfanne warm machen, weil es hier kein Toaster gibt.
Unsere restliche erdnussbutter mussten wir wegschmeißen, da war der Deckel kaputt und die Ameisen sind einmaschiert.
Wir saßen also am Tisch, bei der Rezeption und haben gegessen und dann hab ich da Mangos liegen sehen und hab einfach gefragt, ob wir da eine essen dürfen. Das Gespräch endete mit viel lachen, denn es stellte sich heraus, dass es weder verkäuflich, noch deko, sondern Opfergabe für Buddha ist. Upsi..

Ich hab mich dann schlafen gelegt und bin nach circa einer Stunde aufgewacht und dachte es wär schon der nächste morgen, mir war schlecht, ich hatte das Gefühl kotzen zu müssen und hab gefroren und geschwitzt zugleich. Das war sehr sehr unangenehm, vorallem weil mein Bett oben ist und ich erstmal die Leiter runtergehen musste.
Ich hab gekotzt und es ging mir viel besser danach, keine ahnung was der Grund dafür war, ich hab nichts anderes gegessen als Gin und vorallem eigentlich nichts schlechtes.
Naja mir gehts wieder gut, ich hab erholsam geschlafen und schon gefrühstückt und gelesen.

Mit dem Schlafbus nach Pakse

Um kurz nach 1 kam heute Nacht ein tuktuk, das uns und die anderen zum sleeping Bus gefahren hat.
Ich war echt müde und hatte noch kurz geschlafen und bin dann aber auf der Fahrt irgendwie nochmal aufgewacht, das war wohl der frische Fahrtwind.
Der sleeping Bus hat uns positiv überrascht. Es sind einfach ganz viele Matratzen drin gelegen und es gab für jeden Mensch ein Kissen und eine Decke.
Ich bin in der Zeit zwischen 2 und 7 immer mal wieder aufgewacht, es war nicht extrem gemütlich aber auch nicht ungemütlich.
Als es schon wieder hell war, sind wir in Pakse angekommen. Mussten dann auch nur noch 500 Meter zu unserem gebuchten Hostel laufen, das wir schnell gefunden haben.
Wir könnten leider noch nicht gleich in unsere Betten, haben dann noch gefrühstückt und hatten eine Erkenntnis:
Bananen haben eigentlich Kerne!
Die ursprüngliche Banane hat Kerne, die circa Erbsen groß und hart sind. In der Banane, die wir in Europa kennen sind die Kerne, weil sie beim Essen stören weggezüchtet.
Wir hatten einen pancake mit bananen gegessen und waren sehr sehr verwirrt erst mal.

Wir konnten dann gegen 9 in unsere Betten und ich hab bis 11 geschlafen, war duschen und dann bin ich spazieren gegangen. Einfach der Nase nach, und dann zur Post, am Fluss entlang und auf staubigen, vermüllten Straßen. Es war extrem heiß und gab kaum Schatten.
Am Ende hatte ich echt keine Lust mehr weil es so heiss war, ich war erleichtert als ich wieder zurück am Hostel war und hab mir nochmal eine kalte Dusche genehmigt.
Jetzt warte ich, bis Gin motiviert ist aufzustehen, und dann gibt es mittagessen.

Wir sind dann Mittagessen gegangen, viel und lecker, gab wieder mal Tofu und cashewnüsse. Wir haben am Ende nicht alles geschafft, aber uns noch die übrigens Frühlingsrollen mitgenommen in der Dose.
Dann haben wir uns an einen Tisch gesetzt und gemalt, Gelesen, nachgedacht, ich hab mir über Kambodscha Gedanken gemacht und den Reiseführer durchgeblättert und Musik gehört.

Die Mücken haben mich von dem Platz vertrieben, jetzt lieg ich im bett und lese und weiß tatsächlich nicht so recht, was ich mit mir anfangen soll.
Draußen ist es dunkel und die Stadt hat nicht viel zu bieten..
Ich könnte weiterhin das machen, was ich schon den ganzen Tag mache, aber ich werde auch immer gleich so müde wenn es dunkel wird..
Naja, morgen wollen wir uns einen Roller leihen und zu einem Wasserfall hier in der Nähe fahren und übermorgen soll’s dann weitergehen zu den 4.000 Inseln im mekong, an der Grenze zu Kambodscha.

Roller, Unfälle und Medizinische Versorgung in Laos

Ich hab mich bevor wir los auf unsere Loop-Tour sind, mit 2 Menschen unterhalten, die einen Rollerunfall hatten.
Wir sehen hier immer wieder regelmäßig Menschen, mit schürfwunden, offenen Knien und Kratzern. Das Roller fahren auf den schlecht ausgebauten Straßen ist gefährlich, vorallem wenn strassenhunde regelmäßIg einfach so auf die Straße rennen und alle anderen halt auch einfach irgendwie fahren. Es fahren 7 jährige Jungs Roller und halb blinde Frauen, barfuß und ohne Helm und es fährt sowieso immer der Mensch vor, der lauter hupt.

Die Unfälle gehören dazu, es wird gesagt, dass es jeder mal durchmacht, der in Asien Roller fährt.
Laos ist das 5. schlechteste Land im Thema medizinische Versorgung.
Die 2 Menschen, die den Unfall hatten haben hier versucht, in der Apotheke Verbandsmaterial zu kaufen, gibt es nicht. Die Sanitäter, die sie abgeholt haben, waren 10 und 12 Jahre alt und der Arzt in einem schlecht ausgestattetem Krankenhaus hat anscheinend kein Englisch gesprochen und ihnen anscheinend viel zu hoch dosierte Medikamente gegeben und es gibt nicht mal in der Hauptstadt von Laos ein Röntgengerät anscheinend.
Es schreckt ab, es ist unsicher und sehr gefährlich.
Trotzdem hatten wir uns entschieden den Loop zu machen, und ich hatte mich entschieden diesen Text erst danach zu posten, damit sich kein Mensch Sorgen machen.
Wir haben es unfallfrei gemacht und ich hoffe das bleibt so.

Viele Gedanken und eine Schlange

Ich bin morgens in einem Raum mit 2 fremden Menschen aufgewacht. Bin, nachdem wir abends noch bei Gin im Hostel gechillt hatten, dann irgendwann auch ins Bett gegangen.
Ich hab dort Frühstück bekommen, lustigerweise für 2, die haben wohl noch wen mit mir zusammen eingeplant, ich hab mich über 2 Tees und mehr Essen gefreut.
Dann bin ich ins andere Hostel gelaufen, weil es da einfach viel entspannter ist. Mir wurde Melone angeboten und ich hab gemalt und geschrieben und die Wäsche zusammen gelegt. Und irgendwann kam Gin und wir haben dann Musik gehört und geschrieben und waren ganz schön produktiv.
Einmal hat uns eine Schlange (sie war nur klein) überrascht, die ist von der Decke gefallen und wir haben nur ein Geräusch gehört und ihm nicht weiter Aufmerksamkeit geschenkt, bis sie über uns drüber geschlängelt ist.
Mittags waren wir essen, das echt gut war, vorallem auch der Melonenshake.
Und dann sind wir zur Post gelaufen, die hatte aber anscheinend geschlossen, haben wir mitgeteilt bekommen, als wir schon drin standen.
Dann haben wir uns an den beste Reisezeit Plänen für alle möglichen Länder den Kopf zerbrochen.
Und waren dann nochmal, ein letztes Mal bei 6friends Abend essen. Wir würden dort verabschiedet und sind seit dem im Hostel und warten mit ein paar anderen Menschen zusammen, bis es 1 Uhr nachts ist und wir mit dem nachtbus abgeholt werden. Ich bin sehr sehr müde und freu mich schon aufs schlafen..
Es geht heute Nacht noch nach pakse.

Ich Verändere Mich

Wie ich mich in den letzten 3 Monaten verändert habe.

Ich wollte immer die ultimative Freiheit. Ich habe immer davon geträumt weit weit weg zu sein von meinem Alltag in Deutschland.
Und dann am 22.August war es so weit, das Datum an dem wir ein Dreiviertel Jahr lang dachten, dass wir nach Malaysia fliegen würden.
Es kam anders, alle Pläne wurden zu Nichte gemacht und das hat uns geprägt und stärker gemacht. Wir verbrachten eine Nacht in der wirklich ultimativen Freiheit, und mir war schnell bewusst, dass Sicherheit sehr wohl Vorteile hat.
Jetzt wird mir klar, dass die Freiheit vielleicht nur mit einer gewissen Sicherheit zu genießen ist.

Ich bin unterwegs, seit 3 Monaten, mit einem anderen Menschen zusammen, dem ich vertrauen kann, den ich sehr sehr gut kennenlerne, das gibt mir Sicherheit und wir geben uns Mut und Inspiration und können Reflektieren und wachsen.

Es gehört wohl dazu, zu dem reisen, dass ich manchmal die Menschen, die 8.000 Kilometer weit weg sind, in einem Umfeld, das ich mir Jahre lang vertraut gemacht habe, vermisse. Dass mir Beziehungen fehlen, Gefühle fehlen, Nähe fehlt.
Es gehört auch dazu, dass ich manchmal plane, wie es wohl sein könnte, wieder zurück zu kommen, wann auch immer.
Ich male mir aus, wie es werden könnte und das gibt mir in manchen Momenten unfassbar viel.

Ich lerne.
Ich habe mich entschieden diese Reise zu machen, um auch mich besser kennenzulernen, nicht nur die Länder und anderen Kulturen, von denen ich mich inspirieren lasse.
Gin und ich reflektieren viel, das ist auch manchmal sehr anstrengend, wir beschäftigen uns mit uns selbst, lesen Bücher, hören Podcasts. Lernen über uns selbst, wie wir funktionieren. Es ist unheimlich spannend und wichtig, finde ich.
Ich habe Zeit, ich nehme mir die Zeit mich mit mir selbst zu beschäftigen.

Ich hab mir schon immer schwer getan, mich um mich selbst zu kümmern, anfangs war ich es mir einfach nicht wert. Mit der Zeit lerne ich, dass ich es aber bin, dass ich liebenswert bin, dass ich es bin, obwohl ich fehlerhaft bin, weil es perfekt gar nicht gibt.
Ich versuche mich von dem Perfektionismus zu lösen, versuche meine „Fehler“ nach außen zu tragen. Ich hab mich noch vor einem Jahr gewundert, wieso mich alle immer für so perfekt gehalten haben, obwohl ich mich selbst immer als so Fehlerhaft gesehen habe. Aber ich habe mich einfach nach außen hin fehlerfrei gegeben und so konnten andere mich ja gar nicht anders sehen.

Ich will mich mit einem Körper beschäftigen, denn ohne ihn bin ich nichts.
Mein Geist muss mit meinem Körper zusammen funktionieren, sonst hab ich ein Problem.
Krankenheiten sehe ich als Warnungen, ich will mich auch um meinen Zyklus kümmern, denn der ist seit Jahren nicht so, wie er sein sollte. Ich will mich um ein Gleichgewicht in mir kümmern, und dazu gehört auch eine ausgewogene Ernährung.
Die war mir nämlich auch unwichtig, für mich war essen immer ein nötiges übel.
Musste ich halt machen, es war mir egal was es war, Hauptsache ich verletze keinen anderen damit. Deswegen versuchte ich mich überwiegend vegan zu ernähren, nicht wegen meiner Gesundheit, sondern wegen der Tiere.
Jetzt sehe ich wie wichtig es ist, nicht die ganzen Hormone, Medikamente etc. der Tiere mit zu essen.
Ich will wissen woher mein essen kommt und welchen Weg es hinter sich hat, am besten will ich mein Essen irgendwann selber anbauen und ernten und es verarbeiten, beim ganzen Prozess dabei sein.
Kochen war für mich auch ganz fremd, und ich bin mir unsicher, ob ich mich tatsächlich damit anfreunden werde, aber ich will es versuchen.
Ich war immer zu faul und im Prinzip auch zu undankbar.

Für mich war/ist trinken auch ein Problem.
Ich tu mir extrem schwer zu trinken, genug Flüssigkeit zu mir zu nehmen. Oft hab ich es absichtlich nicht getan, um mich zu bestrafen, und Kopfweh zu bekommen, und manchmal um mich „zu trainieren ohne Wasser auszukommen“, oder um nicht ständig aufs Klo gehen zu müssen. Ich hab damit ein Problem seit meiner Kindheit und es nie als Problem gesehen.
Aber das ist es, ich will mich jetzt um meinen Körper kümmern und versuche mehr zu trinken.

Das mit der Ernährung ist während dem unterwegs sein nicht immer so leicht, wir gehen essen, und manchmal bekommen wir nicht das, was wir wollen. Aber bis wir wieder was festes, gewöhnliches haben, ist es okay so.
Das mit dem Trinkwasser regeln wir so, in dem wir unsere Flaschen, die wir dabei haben einfach immer wenn es geht auffüllen lassen, in Restaurants oder hostels oder an Automaten, weil wir keine Plastikflaschen, mit zum Beispiel Nestle-Wasser konsumieren wollen. [ Wie dankbar wir sein sollten, in Deutschland Wasser aus der Leitung trinken zu können, und sogar damit Baden, duschen, waschen und das Klo spülen, völlig unglaublich hier. ]

Um meinen Körper mehr zu spüren, dehne ich mich seit ich unterwegs bin, fast durchgehend jeden Tag einmal. Auch wenn es manchmal kurz kommt, Merke ich, dass es gut tut, dass ich mich bewusst mit meinem Körper beschäftige.
Ich hab mir auch vorgenommen, mich jeden Abend zu bedanken, für alle Sachen, die mein Körper tagsüber gemeistert hat, Sei es lange Strecken gelaufen, in einem ungemütlich Bus gesessen etc.

Ich würde sagen, dass ich mir noch mehr bewusster werde mit der Zeit. Dass ich mir Zeit gebe und nehme um mich um mich zu kümmern und mich kennenzulernen.
Um mich mit dem zu umgeben, was mir gut tut. Menschen, Beziehungen, Gedanken.. es spielt so vieles eine Rolle.

Mein Äußeres verändert sich übrigens auch.

Die Sonne hat mich gebräunt, ich habe komischerweise seit circa einem halben Jahr, das hatte schon in Deutschland angefangen, weiße Punkte auf dem Nacken. Die verbreiten sich und verändern sich auch ein bisschen. Keine Ahnung was das ist, hier kann ich das so leicht nicht rausfinden, aber sie stören auch nicht weiter.
Ich glaube ich habe ein bisschen zugenommen, aber ich weiß es ehrlich gesagt nicht, ich fühle mich weiterhin fit, ich laufe manchmal und das dehnen tut auch gut. Aber im allgemeinen beweg ich mich nicht so viel wie zuhause, denke ich und finde es manchmal schade.
Mit meinen haaren bin ich zufrieden, manchmal wünsch ich mir meine dreads zurück, aber mit dem Iro fühl ich mich auch ganz wohl.
Ja und dann verändert sich noch was in meinem Gesicht und es fällt mir schwer, darüber zu reden, weil es „nicht der Norm entsprechend“ ist.
Mir wachsen Haare am Kinn, und das obwohl ich doch „eine Frau“ bin, biologisch gesehen.
Ich hab das schon seit einer Weile, dass immer wieder unscheinbare dunkle Härchen dort wachsen, die aber leicht mit einer Pinzette entfernt werden können.
Aber seit ich unterwegs bin, sind es mehr geworden und sie sind häufiger da.(vielleicht liegt das an der tierproduktfreieren Ernährung, durch die ich bestimmte Hormone nicht mehr bekomme?) Ich habe mich entschieden, es zu beobachten und sie einfach mal wachsen zu lassen.
Eins wurde mir zu lang, das hab ich entfernt, aber die anderen werden für mich momentan Teil meines Gesichtes, ein Experiment.
Es wird wohl irgendwas mit meinen Hormonen zu tun haben. Darüber will ich auch mehr raus finden, wenn ich wieder die Möglichkeiten dazu habe.

Meine sexualität wird hier irgendwie auch auf die Probe gestellt. Bevor ich mich auf die Reise begeben habe, hatte ich ziemlich regelmäßig Sex.
Mit Solosex hab ich so meine Probleme, das liegt auch einfach noch an meiner eingepflanzten Abneigung zu mir selbst. Die überwinde ich jetzt und fange an gut zu mir selbst zu sein und für meine Bedürfnisse so gut es geht einzustehen.
Es ist noch manchmal schwierig für mich, mich selbst anzufassen, weil es für mich immer was verbotenes, falsches war, keine ahnung wo ich das her hab.
Unterwegs lerne ich kaum Menschen kennen, mit denen ich auf ein Level komme, sodass ich mit Ihnen Sex haben will. Ich Merke, dass mir Nähe, Umarmungen und Zärtlichkeit sehr fehlen.

Es war für mich nicht selbstverständlich, alle diese Gedanken mit der Welt zu teilen, aber ich hab mich dazu entschieden.
Ich finde, dass über manche Themen offener gesprochen werden darf. Ich hoffe mit den Informationen nicht irgendwelche Grenzen bei Menschen zu überschreiten. Wenn es so ist, würde ich mich über Rückmeldung freuen, dann kann ich in Zukunft dafür sorgen, dass sowas nicht mehr passiert.

Ich bin auf einer Reise, einer Reise zu mir selbst, auf einer Suche nach Liebe und Vertrauen für die Menschheit und unsere ganze Welt. Lasst sie uns verbreiten und fangen wir bei uns selbst an. Denn wenn wir in uns selber Frieden gefunden haben, können wir ihn nach außen tragen.

Loop – Zusammenfassung

Der 4-tägige Loop war für uns wie eine Reise auf unserer Reise. Ein ganz eigenartiges Gefühl. Vorallem, als wir gestern wieder “heimgekommen” sind.
Es hat sich schön angefühlt, das hatten wir nämlich die letzten 3 Monate nicht, wieder zurück an einen Ort zu kommen und ein paar Menschen dort “zu kennen”. Wirklich kennen tun wir sie nicht, aber wir haben schon mal mit Ihnen geredet und gelacht.

Der Loop war toll. Ich bin das erste mal alleine auf einem Roller gefahren. Sonst war ja immer Gin hinten drauf gesessen.
Und dann waren da die majestätischen Berge.
Dann kam die Roller-Tausch-Sache, unser Mittagessen, das warten.
Nachdem wir dann durch den großen, unvorstellbar komisch geformten See gefahren sind, kamen wir an einem Hostel an, wo es Betten für uns gab und ein Lagerfeuer in der dunklen Nacht.
In der wir Vegetarisch mit ein paar anderen Menschen gegessen haben.

Am nächsten Tag ging es weiter, wir haben in einem Restaurant, das mit lauter alten sammelstücken geschmückt war, gegessen und dann haben wir auf dem Weg zum cool pool, der unfassbar schön und friedlich war, die Büffel Baden gehen gesehen. Das war sehr beeindruckend, vorallem in dieser Landschaft.
Und dann haben wir in dieser Nacht bei einer local Familie geschlafen und mit ihnen Abend gegessen.

Am dritten Tag sind wir zur konglor Cave gefahren, sie war groß, aber wir würden sie nicht als “das Highlight” beschreiben.
Es war spannend durch die Höhle zu fahren, mit so einem Miniboot.
Mittagessen gabs davor, in einem süßen Restaurant mit einem Papagei, ich hab mich dort richtig satt gegessen.
Abends kamen wir in einem Hostel in einem Dorf unter, wo die Kühe mit den Kuhglocken rumgelaufen find und die Sonne langsam hinter den Bergen verschwunden ist.

Am letzten Tag ging es zurück nach Thakhek, Serpentinen, Aussicht auf die wunderschönen Berge und dann mein Roller, der wieder nicht anspringen wollte. Ich hab dann telefoniert und dann wurde Der Roller auf den Bus geladen und wir sind die restlichen 80km auf Gins Motorrad gefahren.
Mittagessen gab es in einem coolen Restaurant, in der die Bedienung eine richtig coole Ausstrahlung hatte.

Und dann kamen wir wieder zurück, wir kamen heim. Es war auch anstrengend aber so wunderschön, ich kann es gar nicht oft genug sagen.