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Langsamer, ruhiger tag

16.02.20
Ich war nach dem Frühstück eben in dem besagten Museum mit den tollen Fotografien.
Auf dem Weg dort hin, hat mich ein Mensch im Boot gefragt, ob ich mal eben das tau fangen kann, das hab ich natürlich sehr gerne gemacht und das Boot in Richtung Land gezogen.
Nachdem ich dann eine Weile im Museum verbracht hab, hab ich mich langsam auf die Suche nach einem neuen Buch gemacht.
Ich in über eine Brücke gelaufen, auf der ich dann Sticker von Captain Gips, einem Rapper aus Hamburg entdeckt hab! Ich hab mich sooo gefreut! Er war wohl vor ein paar Wochen selbst hier.
Ein Buch hab ich dann im Buch Exchange gefunden, getauscht und den halben Preis gezahlt.
Mein Tagebuch ist schon wieder fast voll, aber ich find kein neues.. mal sehen.
Ich war dann nachmittags Nudeln essen in einem ruhigen Vegetarischen Restaurant, wo ich dann noch eine Weile sass.
Abends bin ich dann mit zwei Mädels aus meinem Zimmer essen gegangen, das war schön!
Leider sie heute schon wieder weg.
Ich hab dann noch Doku geschaut und bin dann nach einem Podcast eingeschlafen.

Über: Identität, Tradition und das Leben

Gestern wurde mir ein Museum empfohlen, da bin ich heute Mittag hin.
Es heißt precious heritage Museum, und ist eine Fotoausstellung über ethnische Kulturen in Vietnam.
Es gibt unfassbar viele, und ich muss zugeben, dass ich mir nicht zu Allen was durchgelesen hab.
Faszinierende Fotos, Porträts von älteren Menschen, wunderschön authentisch. Die Farben strahlend und berührend. Ich hab fast zu weinen angefangen, es ist soo schön, was Fotografie alles kann.
Rehahn ist berühmt und sicherlich kennen einige Fotos von ihm, die zum Beispiel Covers von Zeitschriften, wie national geogragic oder so waren.

Das Museum hat mich viel zum nachdenken angeregt, über Kultur, Ethnien, Traditionen, Kleidung, Identität.
Als ich letztens die kurze Geschichte der Menschheit gelesen habe, hab ich schon begriffen, dass ich einfach akzeptieren muss, wie sich die Menschheit entwickelt hat. Alles ist einfach passiert, und ich kann es im Prinzip nicht mit gut oder schlecht bewerten.
Es war einfach wichtig, damit sich die Welt so entwickeln konnte, wie sie jetzt ist.
Und den jetzt Zustand können wir nun mal nicht ändern, sondern müssen ihn akzeptieren. Dann können wir uns damit beschäftigen in welche Richtung die Zukunft geht. Das können wir nämlich sehr wohl beeinflussen.
Auch wenn es mir nicht leicht fällt zu akzeptieren, dass es 1933 Menschen gab, die eine rechte Regierung unterstützen, und jetzt zu zu sehen, dass es wieder Menschen gibt, die Rechte Regierungen wählen, dass viele Menschen sterben mussten, dass immer noch so viel Ungerechtigkeit auf der Welt ist, Hunger, Gewalt, Krieg..
ich muss Geduld haben, von heute auf morgen kann sich nicht ein ganzes System ändern.
Aber kleine Sachen können sich ändern. Ich kann lernen mich um mich selbst zu kümmern und mich als einen liebenswerten Menschen anzusehen und dann hab ich wenigstens in mir schon mal ein kleines bisschen Frieden geschaffen.
Ich kann mit einem Lächeln durch die Straßen laufen und bekomme lächelnde Gesichter zusehen. Das bringt mich wiederum zum Lächeln..

außerdem macht es sehr viel Spaß Menschen zu unterstützen, die schöne Sachen machen. Zum Beispiel gutes veganes essen kochen, schöne Klamotten weben, beeindruckende Bilder malen, Bambus Strohhalme zu fertigen.. da lass ich doch gerne mein Geld, als Anerkennung und Unterstützung.
Weil Geld abschaffen, das kann ich nicht.
Ich werde akzeptieren müssen, dass es momentan das Mittel ist, um Handel zu treiben. Umso schöner finde ich es, wenn ich dann direkt Menschen treffe, mit denen ich tauschen kann, anstatt sie mit Geld zu bezahlen.

Kleidung zum Beispiel. Ich habe gerade in der Ausstellung gemerkt, wie wichtig Kleidung ist.
Damit können wir uns nämlich identifizieren und zuordnen zu verschiedenen Gruppen. Jede dieser ethnischen Gruppen hat eine bestimmte traditionelle Kleidung. Die Stellen Sie selber her, ein Handwerk, das junge Mädchen lernen und dann später ihren Töchtern weitergeben. Mir hat vorallem gefallen, wie sie die Kleidung herstellen, nämlich aus naturmaterialien. Hanf, den sie selber verarbeiten, weben, färben und dann bunte Kleidungsstücke draus zaubern. Es dauert seine Zeit, das ist die Verbindung zur Natur, der Kreislauf. Es ist schön, die Zeit zu haben und das Bewusstsein, was alles dahinter steckt.
Das können sich wenige von uns in der westlichen Kultur vorstellen, wie ihre Jeans oder das Shirt gemacht wurde..
Jedenfalls können wir Menschen uns mit Kleidung abgrenzen, und zu bestimmten Gruppen zugehörig fühlen. Traditionelle Kleidung, schuluniformen, und auch mit Markenklamotten oder 2nd Hand Kleidung, mit Aufnähern und kunterbunt.
Es ist nicht schlecht sich mit Kleidung zu identifizieren, es ist einfach etwas menschliches. Trotzdem sollten wir nicht vergessen, dass eben noch viel viel mehr hinter dem Menschen steckt, als das was wir an der Kleidung ablesen können.

Wir sind nämlich alle Angehörige des Homo Sapiens und haben alle rotes Blut und ähnliche Bedürfnisse.
Es ist so interessant, was ich über die südostasiatischen Länder dachte bevor ich sie besucht habe.
Aber ja, hier ist auch der Konsumimus angekommen, hier gibt es auch Smartphones, mit denen wir uns über die ganze Welt verbinden können, hier gibt es besseres wlan als in Deutschland und hier gibt es auch billige Kleidung, die so billig scheint, dass sie in Straßengräben weggeschmissen wird.
Hier landet der Müll an Stränden und im Inland, von viel zu viel Plastik und alle anderen vorstellbaren Materialien.
Schade nur, dass die Bildung hier noch nicht so viel zählt, und es über Umweltschutz und fairere Lebensstile zu wenig Aufklärung gibt.
Aber das lässt sich ja zum Glück ändern, wir können was bewegen, das ist schön.

Manchmal bin ich überfordert, weil ich so viele Möglichkeiten habe.
Ich bin weiß, gebildet, mit einem deutschen Pass previlegiert, habe eine wundervolle Familie, bin eine selbstbewusste Frau.
Ich muss nicht mehr einen Beruf lernen, um meine Familie und mich ernähren zu können, ich bin als Kind nicht mehr die Kranken und rentenversicherung meiner Eltern, ich muss nicht mehr mit einem Mann verheiratet werden, den ich gar nicht liebe.
Ich kann lieben wen ich will, ich kann zusammen sein mit wem ich will, ich kann ein Leben führen wie ich will. Weil meine Familie nicht von mir abhängig ist.
Und weil ich nicht an den Gott glaube, der mir vorschreibt ein Leben in einer Ehe mit Kindern zu führen.
Ich weiß, dass ich nur dieses eine leben habe und ich es leben will.
Der Sinn des Lebens, vielleicht gibt es keinen, aber das weiß keiner.
Wir alle können es anders definieren, was wir unter leben verstehen.
Ich denke nur, dass ich das beste draus machen will, dass ich alle Tätigkeiten die ich mache, mit Freude und Erfüllung machen will.
Ich weiß, dass das Leben endlich ist, und dass ich immer sterben könnte. Ich habe keine Angst davor, weil ich weiß, dass ich gelebt habe, dass ich ein Leben voller wunderschöner, trauriger, lehrreicher und unglaublicher Momente hatte, für die ich dankbar bin.
Ich weiß, dass ich nicht weiß, was genau ich glauben soll und was nicht, und dass ich es genießen will wenn ich glücklich bin. Es ist auch okay, wenn ich es nicht bin. Es ist ein auf und ab und ein endloses Lernen und das ist gut so.
Ich freu mich, auf alles was ich in Zukunft erfahren werde, vorallem freue ich mich momentan aufs zurückkommen.
Ich freu mich auf meine freunde, meine Familie, all die Menschen, die mir so wichtig sind und mich auf meinem ganz persönlichen Lebensweg begleiten.

Musik und Menschen treffen

Ich muss das hier gerade echt genießen mit dem Frühstück, auch wenn es Geld kostet. Aber es ist lecker, wenn auch nicht 100% vegan, aber ich werde es vermissen, wenn wir wieder wo anders sind.
(15.02.20) ich war Frühstücken, hab das Buch gelesen, hab mich mittags dann mit Gin getroffen, gin will noch etwas länger bleiben, ich hab dann entschieden dass ich mir ein Fahrrad leihe und ein bisschen weg fahre. Ich hab Schwierigkeiten den Roller zu nutzen, wenn ich alleine bin, ich weiß nicht, wahrscheinlich hab ich Angst dass er zusammenbricht. Mit dem Rad bin ich an den Strand gefahren, hab zwar meine badesachen nicht dabei gehabt, aber bin dann trotzdem in Unterwäsche ins Meer. Das war schön, die Wellen waren riesig, ich hab gespielt mit ihnen, und das Wasser um mich genossen. Da ich kein Handtuch hatte hab ich versucht in der Sonne zu trockenen, ich lag auf einer liege und las. Ich hab auch Podcasts gehört und versucht zu meditieren aber ich bin eingeknickt.
Ich hab mir dann eine Kokosnuss bestellt, die war erfrischend und ich hab mich mit einer Frau, die Souvenirs verkauft hat unterhalten, die fand es sehr faszinierend wie jung ich bin.
Als ich halbwegs trocken war, bin ich rüber zum Fischermans gefahren und hab da dann ein Sandwich gegessen. So langsam wurde es abend, ich bin dann bei Sonnenuntergang an den Reisfeldern vorbei gefahren, über denen ein orangeroter Ball stand, das war wunderschön!
Zurück hab ich erstmal geduscht und 2 neue Mitbewohnerinnen kennengelernt, ich hab dann den Fänger im Roggen fertig gelesen und weiß nicht so recht was ich davon halten soll.
Irgendwann im Laufe des Abends sind Gin und ich dann noch zu einer Party im Serendipity, die Musik war ganz gut und wir haben dort noch was gegessen und Menschen kennengelernt. Gegen 1 war ich im Bett.

Zu viel gelaufen

(13.2.20)Gestern hab ich meinen Tag mit Frühstück bei einer Bäckerei gestartet.. das war lecker! Endlich mal wieder süß gefrühstückt, mit Croissant und apfeltasche und matchabrötchen. Dazu gabs maracujasaft.
Den Vormittag über war ich dann nochmal in der Altstadt unterwegs, es war nicht soo viel los, ich hab Kunstgalerien abgeschaut und war in ein paar Souvenirläden drin. In einem hab ich mir nochmal bambusstrohhalme gekauft, weil wir in letzter Zeit wieder ganz schön viele auf Plastik serviert bekamen.
Mittags waren Gin und ich dann nochmal zusammen im katzencafe. Wir haben dort die veganen burger gegessen, auf die wir uns schön länger gefreut hatten.
Auf dem Rückweg haben wir noch einen geocache gefunden, bei einem ganz netten chinesischen Tempel.
Gin hat mich auf dem Moped mitgenommen, ich bin dann am Nachmittag nochmal in der Stadt gewesen, hab mich an das Flussufer gesetzt und ein bisschen gezeichnet. Eine Zeichnung hab ich zwei Fischern geschenkt, die sie bewundert haben.
Dann bin ich noch eine Runde um die Stadt gelaufen, über Märkte die gerade aufgebaut wurden, durch Gassen, in denen sonst keiner war, an einer Brücke vorbei, die voll von Touristen war, dann hab ich noch Briefmarken gefunden und mich auf den Rückweg gemacht.
Ich hatte mir meine Oberschenkel wieder aufgerieben beim laufen, das tut weh.. dafür muss ich wohl ne Lösung finden. Zurück hab ich dann weiter gelesen und dann sind Gin und ich zu the fisherman’s gefahren. Ein veganes Restaurant am Strand. Es war lecker und endlich mal wieder abwechslungsreich und gesund. Salat mit Mais, Paprika, Tomate, Gurke, Avocado, Kräutern..
Im Dunkeln sind wir zurückgefahren und dann hab ich mich zum zeichnen in die Lobby gesetzt, wo ich aber nicht lange bleib, weil mich die Mücken vertrieben.

Geocaching Tag

(14.2.20)ich bin heute etwas früher als die letzten Tage aufgestanden, Ich wusste wohin ich gehen kann um leckeres Frühstück zu bekommen.
In der Bäckerei hab ich dann gelesen und gegessen und dann gegen halb 12 sind Gin und ich zusammen zum billigen veganen Restaurant.
Nachdem wir dort gegessen haben, hat Gin dann einen Termin im tattoostudio gehabt. Währenddessen hab ich dann noch eine geocaching Runde gemacht und war erfolgreich. Der erste war in einem Restaurant, wo ich dann ein bisschen geblieben bin und wo ich einen Kuchen gegessen habe. Der zweite war in einem anderen guesthouse, Café, wo ich dann auch nochmal was getrunken hab. Ich hab ein bisschen gezeichnet und bin dann wieder über die Reisfelder zurück gelaufen. Diesmal den Weg, wenn es noch hell ist.
Zurück hab ich gelesen und drück mich ein bisschen davor wieder zum Essen los zu müssen. Mal schauen, was ich da heute noch so finde. Eigentlich gibts auch Party, aber irgendwie bin ich da grad nicht so in Stimmung.
Vielleicht wird’s ein weiterer Abend am handy, Film schauen oder so.
Ich fühl mich hier teilweise wie im Urlaub, so viele Touris und die Landschaft, die Nähe zum Meer, die ganzen Schneidereien, die Dir irgendwas schneidern wollen..
Ich genieße das Gefühl gerade, aber freu mich auch schon wieder aufs weiterreisen um neues zu erkunden.

Ich war dann abends noch mit einer aus meinem Zimmer und 2 anderen auf dem nightmarket, da hab ich eine Reisblatt“Pizza“ gegessen und mit den anderen ein bisschen gequatscht.

Katzen, Felder, See, Insel und Meer

Heute ist Gin in ein anderes Hostel umgezogen, wir brauchen beide ein bisschen Abstand voneinander.
Ich hab zum Essen dann ein billiges veganes Restaurant in der Innenstadt gefunden, in diesen Restaurants läuft immer der gleiche Fernsehsender, das ist interessant.
Nachdem ich dann noch neue mundschutz Dinger bei der Apotheke gekauft hab und einen neuen Ladestecker, sind Gin und ich zusammen ins Krankenhaus gefahren, weil Gin da nochmal was abchecken lassen wollte.
Das Krankenhaus war leer, die Schwester am Empfang eher unfreundlich und hat 5x gefragt wo wir herkommen und wo wir uns aufgehalten haben.. Fieber gemessen wurde auch, auf altmodische Art.
Vom Krankenhaus bin ich dann zu JACKS CAT Café Gelaufen, da arbeitet die frau, die wir gestern getroffen haben.
Ich hab viele Katzen gestreichelt und fotografiert, hab ein bisschen Eintritt gezahlt und was gespendet, und einen Mangosaft bekommen.
Gegen 3 bin ich dann Richtung Meer gelaufen, durch Reisfelder, an einem See vorbei, auf eine Insel, auf der Gemüse angebaut wird, über eine Brücke, zum Strand, der voller Menschen war.
Es war toll das Meer wieder zu sehen und ich hab dann ein Restaurant gesucht, wo ich einen geocache finden konnte und einen Orangensaft getrunken hab.
Nachdem ich dann noch ein veganes Restaurant gefunden habe, wo ich morgen unbedingt hin will, hab ich mich auf den Rückweg gemacht, so langsam wurde es dunkel und mein Akku neigte sich auch dem Ende zu.
Aber ich hab’s geschafft, als es dunkel wurde bin ich gerade wieder in die Stadt rein gelaufen, durch ein paar kleine Gässchen geirrt und dann hab ich noch ein Restaurant gefunden wo ich vegane Pho essen konnte.
Die Pause tat gut, ich hab mir nämlich in den insgesamt 14 km eine Blase gelaufen und ich muss wohl enge Hosen tragen, weil meine Oberschenkel sonst so aneinander reiben.
Im Hostel hab ich mich geduscht und ausgeruht, den Fänger im Roggen angefangen zu lesen und werd wohl etwas früher schlafen gehen heute.

Nach Hoi An

Wir sind gestern gegen 12 losgefahren, nachdem wir noch Frühstück bei der guesthouse Besitzerin bekommen hatten. Wir hatten uns nicht wirklich was erhofft, aber dann gab es warmen Reis mit Gemüse, Bohnen und Karotten! Nicht nur grünzeug!
Wir sind dann ohne essenspausen, aber mit einigen fotopausen nach Hoi An gefahren.
Es ging erst durch wunderschöne Landschaft, Berge, reißende Flüsse, urige Dörfer, und Reisfelder und dann kamen wir auf eine große Straße wo wieder ziemlich viel los war. Trotzdem war es lange nicht so schwer nach Hoi an reinzukommen, wie in andere Städte hier.
Hoi An ist am Fluss, erinnert mich ein bisschen an Venedig oder kopenhagen, es ist touristisch einiges los, aber es ist einige echt nette Altstadt.
Als wir ankamen, war es halb 4 oder so, waren dann gleich Vegetarisch essen, es gibt wieder sooo viel Auswahl, und wir haben eine Frau kennengelernt, die in einem katzen Café arbeiten wird. Und wir haben silva, den Franzosen aus dem homesweethomestay dort getroffen.
Danach ging’s zurück ins Hostel, wo wir Hannes getroffen haben, ich war nachmittags dann ein bisschen in der Altstadt unterwegs, überall bunt, gelbe Wände, alte Häuser, Geschäfte mit Leder und Seidenwaren und dann am Fluss, geschmückte Boote, auf denen Touren angeboten werden.
Ich wurde fotografiert, von irgendwelchen Tourist und hab die dann gefragt ob sie mir die Fotos auch schicken können. Als ich weiterlief wollte mir ein Mensch irgendeine Süßigkeit verkaufen, ich hatte nicht genug Geld hab es aber trotzdem bekommen, war ganz gut, aber nicht soo besonders.
Zurück sind wir dann zu 3 essen gegangen, burger und Pizza, war nett und wir haben Nir getroffen!
Vietnam ist klein ;D
Abends sollte dann noch eine neon Party sein, da sind wir hingelaufen, hat sich aber nicht so gelohnt, nur ein bisschen angemalt haben wir uns und lustig war es schon auch.

Durch die Berge nach kham duc

Ich hab fast 12 Stunden geschlafen, hab abends mal nach ewigkeiten wieder geweint.
Ich konzentriere Mich momentan sehr auf all das schöne im Leben, aber das funktioniert halt auch nicht immer. Zum Beispiel hab ich die Doku von Mission Lifeline angeschaut, und dann wurde mir das nazi Problem wieder bewusst, und ich weiß wirklich nicht recht, wie ich damit umgehen soll. Es macht mich traurig.

Wir sind dann jedenfalls so gehen 1 losgefahren, es ging fast immer gerade aus.
Durch die Berge und Dörfer, die manchmal ein ganz komisches Gefühl ausstrahlten, so eingeschlafen und in anderen Zeiten fest steckend.
Einmal lief ein Huhn mit ihren Jungen über die Straße und dann fuhr das Moped vor mir eins der Küken tot..
auch Hunde laufen regelmäßig einfach do über die Straße.
An den Straßenrändern waren viele Kinder unterwegs, einige haben wir auch bei der Arbeit gesehen, Kühe treiben zum Beispiel. Ob sie wohl zur Schule gehen können?
In einem Vorgarten haben wir gesehen, wie ein Kind von der Mutter geschlafen wurde, die anderen haben zuschauen müssen.
Wir haben auch ein paar andere Backpacker gesehen, die in die andere Richtung fuhren. Und einmal haben wir einen gesehen, der auch im Home Sweet homestay war.
Es wurde dann echt kalt da oben auf dem Pass. Wir haben dann eine essenspause gemacht, wo wir ne andere deutsche getroffen haben, die zusammen mit einer Freundin und mit einem guide eine motorradtour machen.
Dann haben wir uns noch unsere Regenjacke angezogen und sind weiter, haben mal bei einem Wasserfall angehalten und sind dann durch Nebel und ein bisschen Nieselregen gefahren. Aber das Wetter hielt noch bis wir ankamen!
Wir sind jetzt im 21guesthouse, ein bisschen seltsam war unsere Ankunft, weil die Chefin noch nicht da war. Die Dusche funktioniert irgendwie nicht aber naja.
Wir waren Abend essen in der Stadt hier, die uns viel ruhiger vorkommt als alles andere hier. Es gab Nudeln und so ein Knäckebrot und dann haben wir uns noch ne Sprite gekauft.
Die Abrechnung haben wir heute auch noch geschafft, es passt wieder nicht so ganz, aber es geht ja nur um Geld.. immer dieses Geld.
Als die Chefin später dann kam, hat sie erstmal Fieber gemessen, wegen dem Corona, versteht sich.
Morgen bekommen wir Frühstück und vorhin habe ich einen Apfel und plastikverpackte muffins von ihr bekommen.
Zwischen Gin und mir hat sich durch ein Gespräch jetzt wieder einiges geklärt.. mal sehen wie es morgen weiter geht!
Ich hab die kurze Geschichte der Menschheit fertig gelesen und hoffe in hoi an ein neues Buch zu finden.

Mechaniker und 2.Pulli

Die letzte Nacht und auch die Wäsche und das essen haben wir kostenlos bekommen, weil wir die Wände angemalt haben. Was für eine win win situation! Wir haben Spaß am arbeiten und bekommen auch noch was dafür!
Heute morgen gabs sticky rice zum Frühstück, und dann hab ich mit nir aus Israel und noch einem anderen aus dem dorm eine geisttierreise gemacht.
War gar nicht so einfach das auf englisch zu erklären, aber wir haben’s hinbekommen.
Mittags sind Gin und ich dann zum Mechaniker, wo wir Gins Moped abholen wollten.
Da der noch nicht fertig war, waren wir nochmal im secondhandladen, wo ich einen 2. Pulli gekauft habe, ich glaub es wird noch kälter.
Und dann haben wir nochmal gewartet und waren essen und gegen 3 sind wir zurück ins homestay, wo wir gezahlt und uns verabschiedet haben.
Wir sind dann 60km in die nächste Stadt gefahren, es war nicht weit, aber genug.
Ich bin ein bisschen spazieren gewesen, hab gelesen und Musik gehört.
Jetzt sind wir in einem Hotel, haben mal wieder ein Doppelbett und mussten wir essen suchen.
Es gab auf miniplastikstühlen am Straßenrand Nudeln und bisschen grünzeug dazu.
Zum Nachtisch: Eis, Karamell und Kokosnuss hat mich angemacht, es war mein erstes und wohl letztes Eis hier. Ich hab Bauchweh jetzt.
Zwischen Gin und mir ist grad nicht alles 100% cool, nach 6 Monaten die ganze Zeit aufeinander zu hocken ist das glaub ich ganz normal.

Über: Arbeit

Was ist Arbeit?
Ein Ort, wo jeder ungern hingeht, dafür aber wieder und wieder jeden Tag aufsteht und Sachen sein lässt, die mensch eigentlich lieber machen würde.. zum Beispiel das schöne Wetter genießen und im Park sitzen?
Eine Stelle, wo es einen chef gibt, die böse sind und respekteinflössend und viel Geld verdient.
Oder eine Tätigkeit, die wir eigentlich gerne machen, aber irgendwie da wir sie jeden Tag immer gleich machen Sie uns langweilt und nicht erfüllt.
Ist Arbeit ein Mittel um Geld zu verdienen, damit wir uns unser Leben leisten können, Lebensmittel, Miete, Luxusgüter..
Leben wir um zu arbeiten oder arbeiten wir um zu leben?
Ist das Geld das wir mit unserer Arbeit verdienen, das Geld das wir zum Leben brauchen, oder bräuchten wir eigentlich weniger? Mehr brauchen wir ja eigentlich immer.

Ich wollte nie arbeiten. Nicht diese Arbeit, die keinen Spaß macht und wo du hingehen musst, ob du krank bist oder nicht.
Für ein Jahr hab ich 40 Stunden pro Woche gearbeitet und hab verstanden, wieso Menschen keine Zeit mehr für die Sachen haben, die ihnen Spaß machen.
Zum Glück hat mir die Arbeit Spaß gemacht und ich hab immer gesagt, dass es sich nicht wie Arbeit anfühlt. Ich hab das gerne gemacht, hatte Spaß dran und hab die Arbeit vermisst nach dem Jahr. Ich hab nicht viel verdient, konnte aber damit gut Leben, denn ich konnte dort wohnen und essen. Am Ende blieb sogar Geld für Zugfahrten und Konzerte.

Nach dem Jahr war für mich klar, dass ich es nicht aushalten würde eine Arbeit 40 Stunden pro Woche zu machen, die mir keinen Spaß macht.
Wo geht denn da meine Lebenszeit hin?
Ich hab nur dieses eine leben und soll es verschwenden, mit dem was mich nicht erfüllt?

Es gibt so viel, was mir Spaß macht und es ich machen will und dafür bin ich dankbar und ich glaube, dass ich mir sehr wohl aussuchen kann wo ich arbeiten will und mich niemals prostituieren muss, weder in einem Bordell noch in irgendwelchen zeitarbeitsfirmen oder sonst was.
Geld macht mich nicht glücklich und auch wenn ich weiß dass ich mir davon dann leckeres Essen und ein Dach überm Kopf leisten kann. Ich werde mich nicht dafür aufopfern, das schwör ich mir.
Ich will leben, nicht nur atmen, ich will machen was mich erfüllt, wobei ich Spaß habe, ich will sonnige Tage im Park verbringen und es mit leisten können wenn ich krank bin mich aus zu ruhen.

Hier in Vietnam sehe ich eine andere Arbeitsmoral. Es arbeiten ziemlich viele Menschen in der Landwirtschaft. Auf den Feldern werden lange nicht so viele Maschinen benutzt, wie zum Beispiel bei uns in Deutschland.
Es ist traditioneller, langsamer, liebevoller.
Die Menschen Lächeln während der Arbeit und sitzen in Pausen zusammen am Straßenrand und trinken gemeinsam.
Viele Familien haben einen Garten, in dem dann das Gemüse wächst, was sie zum Essen brauchen.
Es gibt aber auch viele Restaurants, die billig sind und in die einheimische gehen und dort gemeinsam essen.
Mir gefällt das Prinzip, dass ein Mensch kocht, der Spaß dabei hat, am besten gleich für viele, die in der Zeit dann zum Beispiel das Gemüse anpflanzen.
Das nennt sich dann Lebensgemeinschaft und ist ein Traum von mir. Teilen.

Leben teilen, Aufgaben teilen, liebe teilen, Besitz teilen.
Für eine schönere Welt ☀️