der tag hat schön anfangen, ich hatte motivation aufzustehen und dann hab ich hafermilch gemacht und wollte pudding machen. der ist allerdings eher wie kleister geworden und hat nicht so gut geschmeckt. ich hatte post vom arbeitsamt bekommen, hab angefangen formulare auszufüllen und mich an einer weiteren stelle beworben. mittags saß ich ein wenig in der sonne, oben ohne, es war so schön warm. von dem couscous salat, den ich gestern abend noch gemacht hatte, hab ich den rest noch gegessen, später gab es dann pizza. einem menschen, der hier in der nachbarschaft wohnt, hab ich einen brief vorbei gebracht und dann haben wir ein bisschen geredet, das war schön und interessant, weil wir uns auch schon 2 jahre fast nicht mehr gesehen haben. gegen 4 bin ich dann in die stadt gefahren, mit dem rad, die berge vor mir, ich hab solche sehnsucht, der geruch von trocknendem gras liegt in der luft und die vögel singen fröhlich. als ich in die stadt fahre, treffe ich einen menschen, der mir vor ein paar tagen einen text von eine puppe geschickt hatte, die die flucht und den krieg miterlebt hat. später konnte ich die puppe auch noch anschauen.
ich bin ordnerin auf einer veranstaltung zum 75. Tag der Befreiung, das heißt ich trage eine warnweste und soll menschen auf verstöße der veranstaltungsauflagen hinweisen, kam aber nicht vor, alles blieb friedlich, die menschen hielten abstand und hörten interessiert zu. ich traf einige menschen die sich bei amnesty international engagieren und menschen von der linken und sonst noch ein paar bekannte gesichter. später unterhielt ich mich mit einem menschen, der einen unverpackt laden eröffnet hat, mit einem menschen, der glaubt corona sei erfunden, um unsere rechte weg zunehmen und sich mit 50 vorstellen kann einen rucksack zu packen und richtigen süden zu ziehen. ich hab mit menschen geredet, die gerne mehr von der reise wissen würden, und mit männlich gelesenen menschen mit lackierten fingernägeln, was mich so gefreut hat. am ende traf ich noch einen menschen in der stadt, mit dem ich in der unterstufe auf dem gymnasium war, wir haben uns 6 jahre nicht gesehen und uns sehr gefreut, die schwester ist journalistin und im tierschutz engagiert. vielleicht kann ich da auch mithelfen bei dem kröten sammeln und über die straße bringen.
apropos tiere, ein eichhörnchen hab ich auch gesehen und als ich wieder ohne so große anstrengungen den steilen berg hoch gefahren bin, hab ich mich wieder gefreut, über die post die ich gestern bekommen habe, von dem menschen mit dem tollen bestickerten briefkasten.
es tat so gut sich zu verbinden, menschen auf der straße zu sehen, die gegen rechts sind, die hinschauen, die nicht schweigen.
auf dem rückweg über die felder, bekam ich wieder die sehnsucht nach einem einfachen leben. mit der natur zusammen zu leben. ich denke an die großen einfamilienhäuser, die alle eigene gärten haben, und das vermutlich als Selbstverständlichkeit ansehen, in denen familien wohnen, die wahrscheinlich auch nach außen hin perfekt aussehen. aber doch haben wir alle bestimmte lasten zu tragen, wieso sollten wir uns dann nicht alle unterstützen und solidarisch sein. ich will dieses kapitalistische system nicht, ich will arbeiten, wenn ich will und was ich lust habe, ich will zeit haben und ich will frei sein.
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Ich will das Leben zurück
Lange hab ich nicht geschrieben, und jetzt wo ich gerade den Text den ich letztens verfasst habe veröffentlichen wollte, hab ich ihn ausversehen gelöscht.
Aber ich habe Mitteilungsbedürfnisse, auch wenn ich mir nicht so ganz sicher bin, ob ich wirklich darüber schreiben soll.
Ich hab mich nämlich nicht so ganz an die regeln gehalten, war unterwegs. Und ich habe gemerkt wie gut mir das tat. Menschen sehen, neu kennenlernen.. wir waren Rad fahren, haben gegrillt, einkaufen, wg Leben genossen, Spaziergänge, am Rhein entlang, Sushi bestellt, gekocht, mate getrunken, Kunst gemacht, Bücher gelesen, neue Musik gehört, 1 Mai Plakate aufgehängt, essen gerettet…
Inzwischen bin ich wieder zurück, aber ich werde ab Montag arbeiten können, das Arbeitsamt hat sich gefreut und der zuständige Mensch meinte das klänge wie Musik in den Ohren, weil die ganze Zeit nur Menschen sagen, dass sie keine Arbeit finden.
Ich bin mal gespannt wie es weiter geht.
Kraft und Wut
Das Einkaufen war kräftezehrend. ich weiss nicht, was ich für ein Problem hab, aber ich krieg leichte Angstzustände und fühle mich überfordert. es ist eine aufgabe, die ich eigentlich gerne mache, aber doch kommt da mein Perfektionismus wieder in die quere. ich will es perfekt machen, will die Ansprüche des einkaufslistenschreibenden erfüllen, alles finden, am besten das billigste und beste Produkt, dann hab ich im Hinterkopf meinen öko-gedanken, will möglichst fair und bio, regional einkaufen. noch dazu wenig Plastik, das heisst genügend eigene tüten mitnehmen und am besten auch eine Kühltasche für die zu kühlenden Produkte. ich habe eine kaufen müssen heute und versucht mich nicht dafür zu verurteilen.
mein back Experiment ist übrigens gelungen, es sind tierleidfreie/fast vegane erdnussschoko-schnitten geworden. ich war fertig als ich heute Abend zurück kam. vor allem das Radio Gelaber dann im auto, ich könnte heulen wenn ich höre, was für scheis da passiert. es macht mich so wütend. ich will da kein teil von sein. ich will raus aus diesem System.
die zeit vergeht
ja, nun ist es schon ein Monat den ich wieder in deutschland bin. manchmal packt mich die Einsamkeit in diesen tagen und versucht mich zu erdrücken. und dann frag ich mich, wieso ich nicht einfach trotz alle dem die Menschen besuche, die ich so sehr vermisse. da in NRW die Leute wieder in die Schule gehen müssen, andere menschen arbeiten und einkaufen gehen, und ich hier jede Woche nur circa 1 mal in die Stadt gehe, kann ich mir das glaube ich erlauben. ich freu mich, menschen zu sehen, die ich über ein halbes jähr nicht gesehen habe. endlich. natürlich ist immer noch alles anders, als es in meinen Vorstellungen war, aber von diesen muss ich mich wohl einfach verabschieden. gerade backe ich, gestern hab ich aufgeräumt, geputzt, gesaugt. ich versuche immer noch jeden tag rauszugehen und Kriege das ganz gut hin, die Allergie wieder schwächer, wir haben vorgestern Kartoffeln gesetzt, die Pflaumenbäume sind schon wieder grün, nach der blüte letzte Woche, jetzt blühen die Apfelbäume. da ich mein Zimmer Fenster frei geräumt habe, sehe ich jetzt auch wieder raus und das ist morgens so wunderschön, wenn die sonne reinkommt. außerdem habe ich jetzt angefangen mir die Hafermilch selber zu machen, das ist mit dem termomix superleicht.
gestern hatte ich ein Bewerbungsgespräch per Telefon, war gut, aber ich hoffe immer noch, dass ich was in Würzburg bekomme. heute werde ich nochmal einkaufen gehen, bisschen stadt, bin gespannt.
rad fahren!
die letzten tage waren weitgehend produktiv in meinen augen, einmal rad fahren um für die familie milch vom bio bauernhof zu holen, dann hab ich nach so langer zeit mal wieder ein paar stunden mit meiner „zweit familie“ verbracht, das war schön, slackline, reden, die sonne genießen. dann war ich einkaufen, und sehr erleichtert dass nicht all zu viel los war wie letztes mal. bin wieder rad gefahren und hab an einem mir bekannten postkasten einen weiteren tollen sticker entdeckt. ich hab tolle sonnenuntergänge gesehen und heute waren wir zu dritt etwas länger mit dem rad unterwegs. richtung berge, durch die wälder und ein bisschen abenteuer, anstrengende hügel und dann ein see und ein paar geocaches. ich hab auch ein hermelin gesehen und viele raubvögel und die anderen vögel haben wir zwitschern gehört. nachdem wir wieder zurück gekommen sind, hab ich noch rasen gemäht, mit dem hand-rasenmäher, das hat spaß gemacht! ich will mit dem buch fertig werden und kunst machen, hab gestern einen komik gemacht, mit dem ich echt zufrieden bin. ich hab auch noch weitere aufträge und sachen, die ich machen kann und das tut gut. außerdem bin ich jetzt arbeitslos und arbeitssuchend gemeldet, keine ahnung was sich da dann noch ergibt.
vermisse dich
ich geh raus und lauf eine runde um die häuser. dabei merke ich, dass ich heute viel zu wenig draußen war und dass ich an tagen, an denen ich mehr draußen bin am ende erfüllter bin. die frische Luft tut gut, auch wenn sie kalt ist, viel kälter als die letzten tage. so vermisse ich dich noch mehr, ich hätte gerne eine Hand, die ich halten kann und wen, der neben mir herläuft und mit dem ich reden kann, so in echt mal wieder. und ich vermisse nicht nur dich, sondern auch dich und dich, stell mir vor, wie ich mit dir in deiner Wohnung sitze und esse, nachdem wir tagsüber einen langen Spaziergang am main entlang gemacht haben, mit dir würde ich draußen sein und Rad fahren, es wäre wärmer und wir haben shirts und kurze Hosen an und lächeln uns immer wieder zu, abends kommen wir irgendwo an, und schlagen das Zelt auf, um uns dann in die Schlafsäcke zu kuscheln und die Sterne an zuschauen. und mir dir würde ich im Bett liegen, auf der weichen Matratze und wir würden kuscheln und dokus schauen und ich wäre sehr glücklich, einfach nur, weil du neben mir liegst. ich schaue in die sonne, die den Abendhimmel knallig orange, fast golden färbt. das licht ist wunderschön und ich hoffe, dass du das auch siehst. ich bin traurig, weil ich nicht bei dir sein kann. aber dann komme ich zurück ins haus, es ist warm da, das tut gut, aber innerlich würde ich auch gerne wieder so eine wärme spüren. wenn wir uns wieder sehen, dann..
Frühling
ich hab mir vor ein paar tagen bilder angeschaut, und bin über die fotos aus georgien von 2017 gestolpert. ach, das war eine zeit, reisen ohne die reise organisieren zu müssen, da fällt auf wie anstrengend es doch auch ist. das unterwegs sein, und wie gut es tut dann mal wieder an einem Ort für längere zeit zu bleiben. eine balance ist da wahrscheinlich ganz gut, wie immer.
der Frühling tut mir gut, ich versuche grade viel draußen zu sein, und wenig am handy. klappt ganz gut, ich bin zufrieden. ich lese viel, bin jetzt im buch voll drin und träume sogar nachts davon. heute hab ich draußen gefrühstückt, Grießbrei und Tee und währendessen
den vögeln zu gehört. die Obstbäume fangen an zu blühen, im garten steht das Faltboot, das ich gestern aufgebaut hat. nachmittags war ich dann mal im Schrebergarten und hab da die erde aus dem Komposthaufen rausgeholt. das körperliche arbeiten tut gut, ich habs vermisst. um weiterhin am Rad fahren dran zu bleiben, und weil heute wenig wind geht, hab ich mich dann noch aus Fahrrad gesetzt und bin zum Weiher gefahren, um zu baden.
es war echt viel los und ich hab ganz vergessen, dass Corona-zeit ist. ich war endlich mal wieder nackt baden, hab es sehr genossen, wobei es wirklich arsch kalt war.
dann bin ich noch ein bisschen in der sonne getrocknet, aber so ganz entspannen konnte ich mich nicht, mich beschäftigt es, dass ich hier sein muss, wenn kein Corona wäre, wär ich längst wo anders, würde meine freund*innen sehen. ich will so viel, will neue menschen kennenlernen, will in Projekten mithelfen, will aktiv sein, auf Konzerte und Demos gehen, will mich neu verlieben, will bahn fahren und mit dem Fahrrad unterwegs sein, will draußen schlafen und Feuer machen und und und.
ich freu mich, wenn das alles wieder möglich ist.
heute Abend wollen wir noch grillen. da freu ich mich auch Schon.
Beschäftigung & Mut
Ich werde angerufen, habe schöne Telefonate, mit Oma oder alten bekannten, das tut gut. Sonst hab ich auch zu tun, mir wird nicht langweilig, ich hab keine zeit um auf dumme Ideen zu kommen, das ist echt wichtig gerade. ich mache Wäsche, putze, war heute schon mit dem Rad Bärlauch sammeln, will pesto machen, ich habe auf Instagram-live tollen menschen zugehört und neue Musik entdeckt: Dota.. das macht Spaß und ich werde wohl die tage die neue Musik kennenlernen.
vermissen tu ich momentan sehr viel und versuche da nicht so viel dranzudenken. wichtig ist es grade, mich bei Laune zu halten, deswegen mach ich so viel. gestern hab ich das Spring (ein Magazin von einigen Illustrator*innen) über Arbeit gelesen und da waren auch ein paar gute Denkanstöße dabei. Nur Mut, ich hoffe das alles gut wird und das diese Solidarität weiter wächst und nicht ’nach Corona‘ verschwindet, als wäre sie nicht da gewesen.
2 Wochen Doitschland
Seit gestern bin ich jetzt schon wieder zwei Wochen hier. In dieser Ausnahmesituation, ich hab mir vieles so anders vorgestellt, aber mich echt gut eingelebt. In den letzten Wochen hab ich versucht meinen Kram und mich ein bisschen zu sortieren und war da auch einigermaßen erfolgreich.
Letzte Woche hatte ich Mal kurz ein leichtes Tief, das aber schnell wieder vorbei war.
Gerade bin ich ein bisschen am verzweifeln, weil ich nicht weiß, wie ich die Lage einschätzen soll. Wie gefährlich alles ist, wie streng Mensch sich an die Regeln halten muss.
Ich hab da halt auch nicht so einen Realitätsvergleich, weil ich nicht arbeiten gehe, und auch nicht einkaufen oder so, das heißt ich bin die meiste Zeit wirklich zu Hause, geh ein Mal am Tag spazieren und das war’s.
Aber ich vermisse Menschen, Kontakte, das Internet treffen ist schön aber reicht mir nicht.
Deswegen habe ich mich auch dafür entschieden trotz alle dem eine Freundin in der Nähe zu besuchen.
Ich weiß nicht ob es falsch ist, aber gerade fühlt es sich gut an, wenn ich nur an mich und meine Gesundheit denke.
Als ich mit dem Rad hier her gefahren bin, hat sich an der Ampel ein Mensch neben mich gestellt, und ich war schon ganz verwundert, über die Nähe. Das wird echt seltsam wenn wir das wieder dürfen.
Außerdem hab ich auf dem Weg mal Menschen getroffen, denen ich ihren Weg erklären konnte und ich hab das Rad fahren sehr genossen, das strecke machen, das unterwegs sein. Ich hab mich auch jeden Moment drauf eingestellt, von der Polizei gefragt zu werden was ich mache und wo ich hin will, aber da hab ich weit und breit keinen gesehen.
Ich hab mich auch eingestellt, bei meiner Freundin einzuziehen, weil das wäre ja dann wieder okay. Ach, es ist alles ein bisschen seltsam und durcheinander und mir nicht ganz klar, was ich machen darf oder nicht.
Ich freu mich wenn das alles vorbei ist.
Dann kann ich Lämmer besuchen fahren, Bewerbungsgespräche führen, endlich meine freund*innen weiter weg treffen.. dann bin ich wieder frei.
kreativer motivationsflow
seit gestern hab ich ganz viele ideen und viel motivation, nachdem nach der ersten woche die euphorie ziemlich gesunken ist. jetzt will ich schreiben, kurzgeschichten und texte und das alles illustrieren und bilder malen, windspiele basteln, aufräumen, sachen herrichten, eventuell nähen, vielleicht auch masken, ich freu mich drauf.
heute hab ich reifen gewechselt und geputzt und war abends spazieren und fotografieren, ich will immer abends gar nicht