Seit gestern bin ich jetzt schon wieder zwei Wochen hier. In dieser Ausnahmesituation, ich hab mir vieles so anders vorgestellt, aber mich echt gut eingelebt. In den letzten Wochen hab ich versucht meinen Kram und mich ein bisschen zu sortieren und war da auch einigermaßen erfolgreich.
Letzte Woche hatte ich Mal kurz ein leichtes Tief, das aber schnell wieder vorbei war.
Gerade bin ich ein bisschen am verzweifeln, weil ich nicht weiß, wie ich die Lage einschätzen soll. Wie gefährlich alles ist, wie streng Mensch sich an die Regeln halten muss.
Ich hab da halt auch nicht so einen Realitätsvergleich, weil ich nicht arbeiten gehe, und auch nicht einkaufen oder so, das heißt ich bin die meiste Zeit wirklich zu Hause, geh ein Mal am Tag spazieren und das war’s.
Aber ich vermisse Menschen, Kontakte, das Internet treffen ist schön aber reicht mir nicht.
Deswegen habe ich mich auch dafür entschieden trotz alle dem eine Freundin in der Nähe zu besuchen.
Ich weiß nicht ob es falsch ist, aber gerade fühlt es sich gut an, wenn ich nur an mich und meine Gesundheit denke.
Als ich mit dem Rad hier her gefahren bin, hat sich an der Ampel ein Mensch neben mich gestellt, und ich war schon ganz verwundert, über die Nähe. Das wird echt seltsam wenn wir das wieder dürfen.
Außerdem hab ich auf dem Weg mal Menschen getroffen, denen ich ihren Weg erklären konnte und ich hab das Rad fahren sehr genossen, das strecke machen, das unterwegs sein. Ich hab mich auch jeden Moment drauf eingestellt, von der Polizei gefragt zu werden was ich mache und wo ich hin will, aber da hab ich weit und breit keinen gesehen.
Ich hab mich auch eingestellt, bei meiner Freundin einzuziehen, weil das wäre ja dann wieder okay. Ach, es ist alles ein bisschen seltsam und durcheinander und mir nicht ganz klar, was ich machen darf oder nicht.
Ich freu mich wenn das alles vorbei ist.
Dann kann ich Lämmer besuchen fahren, Bewerbungsgespräche führen, endlich meine freund*innen weiter weg treffen.. dann bin ich wieder frei.