Auf dem Roller, der neben mir hielt als ich gerade zum nächsten Tempel laufen wollte, saßen 2 junge Frauen. Ich hörte gerade Goa, wie auch während der vielen anderen Kilometer die ich zurück gelegt hatte und machte die Musik aus.
Ich wurde gefragt ob ich ein Problem mit meinem Transport habe oder wieso ich laufe. Sie wollte mich dann zum nächsten Tempel fahren und wir unterhielten uns, primär eine von ihnen, weil sie gut englisch sprach, und ich. Sie sagte, dass sie es mutig fände, alleine rumzulaufen, obwohl die von hier sei, nicht wegen einem speziellen Grund sondern einfach so.
Und dann fragte sie ob ich mich ihnen anschließen wollte und ich hab das dann einfach gemacht. Ich hab viel gefragt und über die Kultur erfahren. Irgendwie war es schon immer mein Wunsch, ganz ungezwungen mit einheimischen zu reden. Es ging um Umweltschutz, Politik, Armut, homosexualität, Familie und Arbeit. Richtig interessant und hat mich voll gefreut und überrascht, dass sie so offen war.
Wir haben zusammen Fotos gemacht und den „Neak Pean“ besucht, um dort hin zu kommen ging es über einen langen Holzsteg, über Wasser aus dem lauter tote Bäume ragten.
Da haben wir dann auf eine weitere Freundin gewartet, die schon 27 ist. Die anderen waren 20,21 und über mein alter ganz erstaunt.
Die Gespräche haben mir eine ganz andere sicht ermöglicht, zum Beispiel auf die Arbeit im Souvenirshop.
Als die andere Freundin kam, haben wir zusammen noch einen letzten Tempel besucht: preah khan. Das war beeindruckend weil die Abendsonne wieder dieses spezielle licht auf die vermosten Steine fallen lassen hat, außerdem gab es im Tempel viele unaufgeräumte steinhaufen, die auch faszinierend aussahen. Sie haben mich dann noch mitgenommen in einen kleinen Gang, wo am Ende eine kleine gebetsstätte war. Eine von ihnen zündete 5 Räucherstäbchen an, sagte irgendwas, was ich nicht verstand und dann wurde mir ein Räucherstäbchen gegeben und auf englisch gesagt, dass jede jetzt für sich was wünschen soll, beziehungsweise beten soll.
Das war so rührend, dass mir fast die Tränen kamen.
Zurück ging es dann gegen 4, sie wollten essen gehen und ich hab mich ihnen angeschlossen. Wir sind koreanische Nudeln essen gegangen, anscheinend die besten in der Stadt. Es war etwas scharf obwohl ich nicht scharf bestellt hatte, aber lecker! Eine von ihnen hatte netterweise für mich bestellt.
Als wir mit essen fertig waren wurde noch viel gelacht und das hat sich so gut angefühlt alles, ich bin so unfassbar dankbar. Sie wollten mich dann unbedingt noch zum Hostel fahren, wo wir uns verabschiedet haben.
Ich hab mich dann nochmal mit Gin verabredet und wir waren essen in einem echt süßen Restaurant.
Geleitet Von einer selbstbewussten, eigenständigen Frau, die sich um ihre Mutter kümmert, die immer noch unter den Erlebnissen der roten Khmer Regierung in den 70ern leidet.
Das Restaurant versucht es plastikfrei und bietet auch vegane Optionen.
Nach langen hin und her überlegen, werden wir morgen mit 2 anderen Menschen mit dem Bus nach Battambang fahren, eine Stadt die circa 3h entfernt liegt.