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Die Roten Khmer

In den Jahren 1975-1979 wurde Kambodscha als demokratisches Kampuchea bezeichnet. In dieser Zeit regierte Pol Pot als Führer der Roten Khmer, einer maoistisch-nationalistisxhen Guerillabewegung das Land.
Khmer ist die Bezeichnung für die mehrheitliche Ethnie Kambodschas. Und rot steht für den Kommunismus.
Die Idee der Roten Khmer, die aus einer Studentenbewegung, denen es der Kommunismus angetan hatte, entstand, war einen Agrarkommunismus zu erreichen. Und das mit Gewalt.
Sie vertrieben die Bevölkerung aus der Hauptstadt, Phnom Penh, aufs Land, damit die Menschen auf Reis und baumwollfeldern und im Straßenbau arbeiten konnten.
Privatbesitz, Geld und freier Handel wurde abgeschafft.
Intellektuelle, die zum Beispiel durch Brillen zu erkennen waren wurden ermordet und im Prinzip der ganze bürgerliche Mittelstand.
Religiöse und kulturelle Institutionen wurden zerstört.
(Die Tempel von Angkor haben sie als einzige stehen lassen)

Durch Zwangsarbeit, Hunger und mangelnde medizinische Versorgung starben während dieses Regimes schätzungsweise 1,7-2,2 Millionen Kambodschaner*innen.
Die Gesamtbevölkerung zählte vor der Zeit rund 8 millionen Menschen.
Die sogenannten killing fields sind Stätten, an denen mehr als 100.000 Menschen getötet worden sein sollen. Es gibt circa 300 solche Ort in Kambodscha.
1979 wurde das Regime durch vietnamesische Invasionsgruppen zerschlagen, doch bis 1998 war noch eine Untergrundbewegung aktiv, die gegen die Vietnamesische Besetzung und das Marionettenregime ankämpften.

Die UNO gründete erst 1990 das Rote-Khmer-Tribunal um den Völkermord juristisch auf zu arbeiten.
Der erste Prozess fand übrigens erst 2007 statt.

Quellen: Wikipedia, Planet-wissen, bpb.de

Endlich mal wieder raus!

Ich schreibe wieder, nach einem Tag Pause, gestern ist einfach nicht viel passiert. Ich war traurig und hatte keine Lust zu schreiben und sowieso keine Lust auf irgendwas. Ich hab den Tag mit warten verbracht, weil unsere Gruppe nicht so schnell ist und es schwierig ist, etwas zu machen, weil immer irgendwer noch irgendwas anderes macht, das war etwas nervig. Wir wollten eigentlich die letzten 2 Tage schon zur Fledermaushöhle, aber das haben wir nicht auf die Reihe gekriegt.

Heute hat es mir gereicht, warten zu müssen. Ich bin um 9 aufgewacht und frühstücken gegangen. In ein Restaurant, in dem ich dann Mails verfasst hab und mich ausruhen konnte. Die Zeit alleine tat gut. Ich bin dann mittags zurück und dann gab es wieder einiges zu klären. (Liebe, Kommunikation, wie gehts weiter, wohin, Zeit)
Ich will es gar nicht erläutern.. naja jedenfalls haben wir es geschafft alle zusammen essen zu gehen, wir waren am ende wieder beim Inder.
Und dann sind wir mit einem tuktuk zu einem 15km entfernten Hügel gefahren, wo die fledermaushöhle ist und ein Tempel.
Wir sind anfangs zusammen losgegangen aber ich hatte dann echt keine Lust wieder nur die ganze zu warten. Nachdem wir in einer kleinen Höhle, bzw einem Tunnel waren, in der wir schöne glitzernde Kristalle, große Spinnen und am Ende eine anbetungsstette gesehen haben.
Es ging steile Treppen hoch und ich kam zu einem eher verlassenen Ort, von dem aus ich Treppen runter gegangen bin und mir dann die flower-cave anschauen konnte. Auf dem Gelände waren überall Affen unterwegs und vor und in der Höhle hingen überall bunte wimpel, das sah schön aus.
Auch wenn es an diesem Ort Gefängnisse gab, und auf der anderen seite vom Hügel eine Höhle, in der Menschen getötet wurden. Die sogenannten killing fields.
In den 70er Jahren gab es einen genozid in Kambodscha. Ich will mich dem Thema mal in einem anderen Beitrag noch ausführlicher widmen.
Jedenfalls gab es viel zu sehen auf dem Hügel, Tempel und guten Ausblick auf die weiten Felder ringsherum.
Ich hab auch deutsche Geschosse entdeckt, die da einfach so rumstanden.
Und dann bin ich noch in einen andere Höhle, die echt groß war. Als ich wieder herausstieg, es ging eine lange steile Treppe hoch, kamen mir Steine entgegen. Kinder versuchten die Affen damit zu jagen. Als sie mich sahen, haben sie aufgehört aber ich hab mich trotzdem nicht so sicher gefühlt.
Ich bin dann wieder zurück und hab die anderen getroffen, und dann haben wir vor der fledermaushöhle gewartet. Die Fledermäuse kamen nämlich, sobald die Sonne anfing unter zu gehen, in einem Riesen, nicht endenden Schwarm herausgeflogen. Das war echt faszinierend! Wir haben nicht gewartet, bis es endet, weil wir dann wieder heimwollten.
Das tuktuk hat und heimgebracht und wir waren noch essen, ich hatte veganen burger mit Pommes, die mir geschmeckt haben.
Und dann bin ich heimgelaufen und die anderen kamen nach und jetzt lieg ich im Bett und überlege mir was ich morgen machen will.
Danke, für den tollen Tag!

Battambang!

Ich konnte diese Nacht nicht gut einschlafen, die Wände sind dünn wie Papier. Gegen 3 hab ich dann einen einigermaßen erholsamen Schlaf gefunden. Ich war echt ein bisschen aggressiv, als ich aufgewacht bin, weil Ich nicht einschlafen konnte. Ich bin dann mit Alex spazieren gegangen, um einen geocache zu finden, ein Mahnmal wegen des roten-khmer Regimes zu besuchen, einen wunderschönen Schmetterling zu beobachten und Gespräche über Anarchie und Utopien zu führen. Uns haben viele Kinder gegrüßt und wurden winkend begrüßt und das war wirklich schön.
Als wir zurückliefen kamen wir noch an einer Bäckerei vorbei, ich hab mir einen bananenmuffin gekauft, der sehr sehr lecker geschmeckt hat, vorallem zusammen mit Mango.
Den Rest des Tages haben wir im Hostel verbracht und sind heute Abend dann noch indisch essen gegangen.

Zu viert nach Battambang

Ich bin heute gegen neun aufgewacht und war dann auch einigermaßen motiviert aufzustehen. Ich wollte erst zu dem veganen Restaurant gehen, wo wir sonst immer waren, aber das hatte zu.
Auf dem Weg bin ich an einem tuktuk Fahrer vorbeigekommen, mit dem ich eingeschlagen habe und wir haben uns gegenseitig einen guten Morgen gewünscht.
Ich bin auch einem Künstler im Rollstuhl begegnet, der echt lustige, schöne und kraftvolle Bilder gemalt hat, und hab mich mit ihm kurz unterhalten.
Und dann bin ich zu einem anderen veganen Restaurant gegangen, auf dem Weg dort hin kam ich an einer Frau vorbei, die neben dem Fluss saß. Sie wohnt wohl Dort, denn da hab ich sie schon öfter gesehen.
In dem Café hab ich dann smoothieboal gegessen und Tee getrunken und ein bisschen gezeichnet und Gelesen und die Zeit für mich genossen.
Ich hab dort auch noch einen fairen bambusstrohhalm gekauft, eigentlich wollte ich nie einen, weil ich es unnötig fande aber tatsächlich ist es hier ganz praktisch, weil sie Dir eh immer einen geben wollen, dann hab ich lieber meinem eigenen dabei.
Und ich hab ein neues tagebuch gekauft, weil ich es so schön fand und damit eine lokale illustrator*innen Gruppe unterstütze.
ich bin dann wieder zurück und hab ein bisschen am Handy gechillt und dann kamen die anderen und wir haben noch was zu Mittag gegessen und wurden dann abgeholt. Der vollgestopfte Van hat uns zur Bushaltestelle gefahren, wo wir dann in einen Bus gestiegen sind, der uns 4 Stunden lang nach Battambang gefahren hat.
Die Straße ging durch weite Landschaft, reisfelder und gewässerte Felder. Ich hab auch mal einen ganzen Schwarm Störche gesehen. Das war echt schön!
Die meiste Zeit hab ich Musik gehört.

Wir sind übrigens momentan zu viert, und ich genieße es eine größere Gruppe zu Sein. In dem Hostel wo wir jetzt sind, teilen wir uns Doppelzimmer und waren heute Abend auch schon in einem Vegetarischen Restaurant, wo wir Sushi gegessen haben.
Und Alex, ein Mensch von den beiden hat Früchte gekauft, und wir haben die aufgeschnitten, lustigerweise hat uns dann ein Mensch vom stuff dabei geholfen. Wir haben plastikschalen zum reintun bekommen, und ich hab mich echt richtig elend gefühlt, wegen dem Plastik.. aber ohne wäre es kompliziert geworden und ich wäre vielleicht auch von den anderen deswegen verarscht worden.
Naja, wenigstens können wir jetzt im Bett Bananen, Mangos, Orangen und Wassermelone essen. Ich hab Alex ein bisschen punkrock gezeigt und jetzt chillen wir noch.

Mir fiel während der Fahrt auf wie toll ich Siem Reap fand, mit den vielen Alternativen Programmen und Restaurants, das hat mich echt glücklich gemacht.

Die Tempel von Angkor / 2

Auf dem Roller, der neben mir hielt als ich gerade zum nächsten Tempel laufen wollte, saßen 2 junge Frauen. Ich hörte gerade Goa, wie auch während der vielen anderen Kilometer die ich zurück gelegt hatte und machte die Musik aus.
Ich wurde gefragt ob ich ein Problem mit meinem Transport habe oder wieso ich laufe. Sie wollte mich dann zum nächsten Tempel fahren und wir unterhielten uns, primär eine von ihnen, weil sie gut englisch sprach, und ich. Sie sagte, dass sie es mutig fände, alleine rumzulaufen, obwohl die von hier sei, nicht wegen einem speziellen Grund sondern einfach so.
Und dann fragte sie ob ich mich ihnen anschließen wollte und ich hab das dann einfach gemacht. Ich hab viel gefragt und über die Kultur erfahren. Irgendwie war es schon immer mein Wunsch, ganz ungezwungen mit einheimischen zu reden. Es ging um Umweltschutz, Politik, Armut, homosexualität, Familie und Arbeit. Richtig interessant und hat mich voll gefreut und überrascht, dass sie so offen war.
Wir haben zusammen Fotos gemacht und den „Neak Pean“ besucht, um dort hin zu kommen ging es über einen langen Holzsteg, über Wasser aus dem lauter tote Bäume ragten.
Da haben wir dann auf eine weitere Freundin gewartet, die schon 27 ist. Die anderen waren 20,21 und über mein alter ganz erstaunt.
Die Gespräche haben mir eine ganz andere sicht ermöglicht, zum Beispiel auf die Arbeit im Souvenirshop.
Als die andere Freundin kam, haben wir zusammen noch einen letzten Tempel besucht: preah khan. Das war beeindruckend weil die Abendsonne wieder dieses spezielle licht auf die vermosten Steine fallen lassen hat, außerdem gab es im Tempel viele unaufgeräumte steinhaufen, die auch faszinierend aussahen. Sie haben mich dann noch mitgenommen in einen kleinen Gang, wo am Ende eine kleine gebetsstätte war. Eine von ihnen zündete 5 Räucherstäbchen an, sagte irgendwas, was ich nicht verstand und dann wurde mir ein Räucherstäbchen gegeben und auf englisch gesagt, dass jede jetzt für sich was wünschen soll, beziehungsweise beten soll.
Das war so rührend, dass mir fast die Tränen kamen.
Zurück ging es dann gegen 4, sie wollten essen gehen und ich hab mich ihnen angeschlossen. Wir sind koreanische Nudeln essen gegangen, anscheinend die besten in der Stadt. Es war etwas scharf obwohl ich nicht scharf bestellt hatte, aber lecker! Eine von ihnen hatte netterweise für mich bestellt.
Als wir mit essen fertig waren wurde noch viel gelacht und das hat sich so gut angefühlt alles, ich bin so unfassbar dankbar. Sie wollten mich dann unbedingt noch zum Hostel fahren, wo wir uns verabschiedet haben.

Ich hab mich dann nochmal mit Gin verabredet und wir waren essen in einem echt süßen Restaurant.
Geleitet Von einer selbstbewussten, eigenständigen Frau, die sich um ihre Mutter kümmert, die immer noch unter den Erlebnissen der roten Khmer Regierung in den 70ern leidet.
Das Restaurant versucht es plastikfrei und bietet auch vegane Optionen.
Nach langen hin und her überlegen, werden wir morgen mit 2 anderen Menschen mit dem Bus nach Battambang fahren, eine Stadt die circa 3h entfernt liegt.

Die Tempel von Angkor / 1

Ich hatte mir den Wecker gestern Abend auf 4.20 gestellt. Und ich bin wieder überrascht von meiner inneren Uhr, aber ich bin um 4.19 aufgewacht!
Ich hab mich also angezogen und bereit gemacht, um in einen langen Tag zu starten.
Gin und ich sind dann gegen 5 mit einem tuktuk zu den Tempeln von Angkor gefahren worden. Es war sehr sehr viel los, obwohl es noch stockdunkel war und wir die Sterne sehen konnten. Da die Sonne im Osten aufgeht, schauen sich die meisten tourist*innen den Sonnenaufgang von der Westseite des Angkor Wat Tempels an.
Wir haben uns auf die Ostseite fahren lassen und sind dann zum Tempel gelaufen und haben uns direkt davor auf die Wiese gesetzt, um bananenchips essend dem orangegefärbten Himmel hinter dem Tempel zuzuschauen. Es wurde hell und die Schwalben fingen an zu fliegen und dann sahen wir auch die tourimassen vor den Teichen, die vor dem Tempel liegen.
Wir haben nach einer kurzen Runde durch Angkor wat genug davon gesehen und haben uns noch ein Frühstück gegönnt. Es war teuer, aber ich hab es auch nicht eingesehen, 3 Mahlzeiten mit mir rumzuschleppen und irgendwie war mir das auch egal. Natürlich hätte ich es besser planen können, aber es war gut so, wie es war.
Es gab dann ein bisschen Diskussionen weil Gin müde war und nicht viel laufen kann und ein bisschen überfordert war.
Aber nachdem wir kleine hundebabys gestreichelt haben war die Welt wieder in Ordnung und wir sind ein ganzes Stück bis zum nächsten Tempel gelaufen.
Währendessen war der Marathon voll im Gange und wir liefen gegen den strom und schauten in alle möglichen Gesichter. Es war schön, vielfältig, Menschen mit ganz unterschiedlichen Figuren, auch welche im Rollstuhl, das war echt toll und hat mich an das Jog on Buch erinnert, das ich auf langkawi gelesen hatte.
Am nächsten tempel (phnom bakheng) hat Gin unten auf mich gewartet und ein nickerchen gemacht. Ich bin auf einen Hügel gelaufen und hab da auch nochmal Angkor wat von oben erkennen können.
Weiter ging es dann zum Bayon, ein Tempel mit ganz vielen Gesichtern, der schaurig aber prachtvoll aussah. Es war leicht bewölkt und kein super gutes Licht zum fotografieren. Aber um so mehr hab ich versucht, das alles einfach für mich zu erleben. Affen liefen vor dem Tempel rum und Gin hat sich nochmal ausgeruht, während ich noch baphuon, phimeanakas und die elefantenterasse angeschaut habe und einen geocache gefunden habe.
Dann haben wir uns doch noch ein Tuktuk andrehen lassen.

Ich persönlich hätte mir vorgenommen das zu Fuß zu machen, auch wenn ich wusste wie weit die Entfernungen sind. Aber ich musste 37$ Eintritt zahlen, von denen nicht mal 2$ für die Restaurierung verwendet werden, das meiste geht an die Regierung und sind Bestechungsgelder. Und dann will ich nicht auch noch 18$ für Touren ausgeben, bei denen ich nur sehe, was alle sehen.
So hab ich die Tempelanlage von einer anderen seite kennenlernen können, von „weite“ Entfernungen gelaufen, aber hab einen Eindruck bekommen und ich war mit Sicherheit an Orten, wo sonst selten ein touri hinkommt.

Der tuktukfahrer hat uns zu „Ta Prohm“ gebracht, den Tempel wollte Gin noch Sehen, bevor es für Gin wieder zurück ging. Ta Prohm ist besonders, weil dort die Wurzeln der Bäume in die Gemäuer eingewachsen sind. Das sieht echt wunderschön, mächtig und unbeschreiblich aus.
Danach ging es für mich alleine weiter. Ich lief zu „banteay kdei“, wo ich mir ein bisschen Ruhe gegönnt hab und mich an einen ruhigen Ort setzte und die Ruhe genoss. Dann hab ich noch ein bisschen gezeichnet, ich dachte ich würde noch öfter dazukommen, aber so war es dann doch nicht. Ich hab mich dann kurz mit einem local unterhalten, der mir erzählte er wohne gleich da hinter dem Tempel und wurde da auch geboren.
Es ist interessant, darüber hatte ich nie nachgedacht, es wohnen Menschen auf dem Gelände für das ich 37$ Eintritt zahlen muss. Sie führen dort ein „ganz normales“ leben und müssen wohl irgendwie mit den vielen touris leben.

Der Tempel strahlte für mich irgendwie Ruhe aus, obwohl er anscheinend mal als grässliches Gefängnis genutzt wurde.
(Über die Geschichte hab ich mich tatsächlich noch gar nicht informiert, kommt noch)
Danach lief ich direkt auf ein Gewässer zu, „srah srang“, an dem ich vorbei lief und ein paar Kilometer durch scheinbar ganz normale Wohngegend und an Reisfeldern entlang.
Angekommen bei „pre rup“ würde ich erstaunt von dem Kartenkontrollör gefragt, ob ich etwa gelaufen bin!?
Und als ich ihm sagte, dass ich vermutlich auch zurück laufe, war er echt ganz schön baff.
Ich hab mir dann auch diesen Tempel angeschaut, da konnte ich draufsteigen und noch einen geocache finden.
Ich hab mir dann Gedanken über das Zeitmanagement gemacht und was ich noch sehen will und wie lange ich in welche Richtung laufen sollte, und mich dann entschieden noch einen Tempel im Norden zu sehen und dann zurück zu laufen.
Ich lief also die Straße entlang, entdeckte noch ein angelegtes Gewässer zwischen Bäumen und Reisfeldern und dann hielt neben mir ein Roller.

Siem Reap erkundungstour

Heute morgen sind unsere Mitbewohnerinnen aus dem dorm wohl früh aufgebrochen, um die Tempel bei Sonnenaufgang sehen zu können. Wir haben noch ausgeschlafen und sind dann Frühstücken in das vegane Restaurant von gestern gegangen. Da haben wir auch noch eine Weile gechillt, ich hab die ganzen Geld-Sachen zusammen gerechnet und versucht es zu sortieren. Ich bin nicht fertig geworden, weil dann andere Gäste kamen und ich mich nicht mehr so konzentrieren konnte.
Auf dem Weg sind wir an einem Schild vorbeigekommen, das auf einen fairen Laden hingewiesen hat, da haben wir uns dann mit 2 Menschen unterhalten, dass war voll schön. Der Laden ist ein soziales Projekt, das Menschen mit Behinderung unterstützt und auch eine Farm dabei hat.

Ich bin dann alleine weiter rumgelaufen, hab eine Art Kunstgalerie (artisans d’angkor) besucht, es hat mich an die Holz/Gestaltungsschule in Garmisch erinnert, da auch dort mit Holz und Stein und Silber gearbeitet wurde. Die schüler*innen sind zwischen 18 und 25 und können dort lernen, wie sie Holz und die anderen materialen bearbeiten können. Es entstehen lauter Buddhas oder Elefanten und teilweise werden sogar Skulpturen, die in angkor wat kaputt gehen erneuert, so hab ich das zumindest Verstanden.
Danach konnte ich mir noch den Shop anschauen, das war alles sehr schön und fancy hergerichtet, die wissen wie Mensch verkauft.

Ich bin weiter gegangen, mein Ziel war ein Tempel (wat bo), von dem ich im Reiseführer gelesen hatte.
Auf dem Weg bin ich an einer Fotoausstellung von National Geographic vorbeigekommen, wo echt schöne, politische und berührende Fotos dabei waren.
Der Tempel war auch ganz schön, von Bäumen beschattet und irgendwie versteckt in der Natur.
Auf dem Rückweg hab ich bei einem Vegetarischen Restaurant vorbeigeschaut und noch zwei andere vegane gefunden, und es sind Menschen mit Müllbeuteln und grünen “clean city without plastic” shirts rumgelaufen und das alles hat mich ziemlich glücklich gemacht.
Auch Menschen mit Shirts wo irgendwas von “Bildung für alle gegen die Armut” draufstand.
Ich war auch auf einem Markt, wo Lauter Produkte und Kunsthandwerk aus Kambodscha verkauft wurde, da hab ich einer Frau die aus den dosenverschlüssen Schmuck gemacht hat, meine Sammlung geschenkt.
Der Spaziergang durch die Stadt war schön, es waren so viele Gerüche, die mich gefreut und an andere Orte erinnert haben.
Ich hab auch einen geocache gefunden, der stuff das hotels wo er versteckt war, fragte mich ob ich ein “Hunter” sei.
Dann bin ich zurück gegangen und hab Gin wieder getroffen und wir haben uns entschieden, dass wir morgen die Tempel anschauen. Es gibt verschiedene Tickets, 1,3 oder 7 Tage. Und sie sind sehr sehr teuer. Wir haben uns für ein ein-tagesticket für 37$ entschieden.
Ich hatte sowieso Spaß am laufen und bin dann tatsächlich die fast 5 km zum ticketschalter gelaufen.
Ich kam kurz vor “ladenschluss” an, mich hat die letzten 500 Meter noch ein tuktukfahrer kostenlos mitgenommen.
Er hatte sich wohl verhofft, mich heim fahren zu können, aber ich bin auch wieder zurück gelaufen.
In dem Ticketschalter wollten sie tatsächlich ein Foto von Gin und mich haben sie auch fotografiert. Dass das mit Gin ging, ohne Gins Anwesenheit war wohl ein bisschen Glück mit dem Personal.
Wir haben touristenpässe ausgestellt bekommen. Damit können wir morgen von 5 Uhr morgens bis 5.30 abends die Tempel anschauen.
Ich hab dann noch was abendgegessen, das Frühstück war echt sättigend, dass ich den ganzen Nachmittag kein Hunger hatte.
Jetzt waren wir noch in einer Bar, es hieß es würde eine Aktion für streunende Katzen gemacht, aber irgendwie fing es ganz lange nicht an und jetzt wird live Musik gespielt, die ich aber nicht so unbedingt hören muss.
Ein kleiner Hund, mit dem wir schmusen konnten, hat unsern Abend bereichert.

Green Go – veganes restaurant

Wir sind gut angekommen, nach 6 Stunden fahrt.
Wir wurden nicht direkt im stadt Zentrum rausgelassen, wie so oft, wahrscheinlich damit sich die tuktukfahrer auch was verdienen können..
Einer hat und dann zu unserem Hostel gefahren. Ich hab den Preis um einen Dollar runtergehandelt, schulterklopf.
Am Hostel angekommen mussten wir erstaunlich viel Papier unterschreiben, hausregeln und so was..
Aber das Hostel ist okay, gibt saubere Klos und duschen und gemütliche Betten.

Wir sind dann eigentlich fast direkt zum Essen gegangen, hatten ein veganes Restaurant auf Maps rausgesucht und da sind wir hingelaufen, es war nicht weit.
Wir haben eine Schlenker durch den sehr großen und unübersichtlichen nightmarket hier gemacht und eine kurze Kampf/tanzperformance gesehen.
in dem Restaurant angekommen haben wir uns 2 Gerichte bestellt, die wir uns geteilt haben, alles war vegan, es gab sogar veganen Käse!
Richtig toll, wir haben uns ganz viel gefreut, und auch weil wir uns für 3 Tage zu einem meditations-retreat angemeldet haben, es kostet zwar einiges, aber im Prinzip ist es wie auf ein Festival zu gehen und das gönnen wir uns.
Zu Weihnachten werden wir am Meer sein und haben uns auf einer Insel schon ein Hostel gebucht. Wir freuen uns!

Nach dem leckeren Essen sind wir zurück über den Markt und Gin hat endlich ein tanktop gefunden, wonach wir so lange gesucht haben.
Und dann haben wir noch gesungen, gedehnt und geduscht.
Wir müssen uns morgen mal informieren wie wir Angkor wat am besten anschauen.
Das ist die bekannteste tempelanlage in Kambodscha. Und die Sehenswürdigkeit.

Nach Siem Reap!

Nach einem komischen Traum hab ich noch ein bisschen im Bett gelegen. Gegen 11 sind wir mit gepackten Rucksäcken aus dem Zimmer raus und haben uns unten ins Restaurant gesetzt. Da hab ich oatmeal gegessen, weil es endlich mal aufgebraucht werden muss. Und dann haben wir uns noch Nudeln und frühlingsrollen bestellt.
Die frühlingsrollen haben wir uns eingepackt und unsere falschen auffüllen lassen.
Unsere Wäsche kam dann noch von der Wäscherei zurück, super pünktlich, sodass wir dann einige Minuten später von einem tuktuk abgeholt wurden, der uns zu einer Bushaltestelle gefahren hat.
Dort mussten wir feststellen, dass das Wasser schäusslig schmeckt und Gin hat in der Tankstelle nebenan noch eine Flasche gekauft.

Und dann kam unser Bus, er ist voll und es ist warm. Teilweise sitzen sogar Menschen auf kleinen plastikhockern im Mittelgang.
Wir fahren durch weite Landschaft, halten öfter mal an, um auf andere Menschen, die mitfahren wollen zu warten.
Mir fällt auf, dass viel Holz transportiert wird, das war in den anderen Ländern hier nicht so.
Auf Plakaten begegnet mir Bier Werbung, von deutschem Bier.
Hier Bus sitzen Menschen, mit Jacken und Mützen, und Socken, wo der große zeh extra ist, damit Flipflops getragen werden können, sieht irgendwie lustig aus, ohne dass ich mich über sie lustig machen will.
Die Frau neben mir behandelt die Kinder die sie dabei hat, nicht sehr toll, zum trinken gibts Milch aus dem tetrapack in die falsche umgefüllt und als diese aus ist, energydrink. Die Kinder wirken eingeschüchtert und trauen sich nichts zu sagen. Ist das Armut?
Nebenbei höre ich ein Interview mit Yusra Mardini, die das Buch Butterfly geschrieben hat und ihre Geschichte über die Flucht aus Syrien und als Schwimmerin bei Olympia erzählt.
Ich bin traurig und ich bekomme tatsächlich eine andere Sicht auf das flüchten.
Jetzt, wo ich weiß wie sich reisen anfühlt, das grenzen überqueren und darum kümmern wann und wo es essen und Unterkunft gibt, kann ich es vielleicht ein bisschen besser nachfühlen, wie es sein muss das alles illegal machen zu müssen, mit Angst und dem Wissen dein Leben auf s Spiel zu setzen, weil du in deinem zuhause nicht mehr leben kannst.
Unfassbar.
Ich denke über meine Zukunft Nach und wie ich helfen kann, wie wir es alle gemeinsam wohl schaffen könnten, eine bessere und schönere Welt zu gestalten.

Die Sonne ist am untergehen, eine Orange runde Kugel, die alles in ein so wunderbares Licht taucht.
Ich denke an den Film, den ich letztens geschaut habe, über die “überschätzte Spezies”. Der Mensch, ja eigentlich ist er sehr sehr klein und scheint unwichtig zu sein. Schaut es euch selber an, gibt es auf YouTube, es ist ein tatsächlich schöner Film.

kampong Cham erkunden

Gestern Abend waren wir dann noch essen, im smile Restaurant, das ein soziales Projekt unterstützt von einem Kloster oder ist. Es war lecker dort, für mich gabs bruschetta und Jasmin Tee.

Ich lag morgens im Bett, bekam eine E-Mail über die ich mich sehr freute und wollte mich dann gemütlich raus setzen und „Frühstücken“, beziehungsweise schokoriegel und Mandarine essen.
Die Mandarine schmeckte sehr eklig, und Gin wurde wach, was bedeutete dass wir gleich umziehen konnten, in ein anderes Hostel. Bei dem stand nämlich das Wasser in der kleinen, engen Dusche, wir hatten nur eine Decke und kaum Platz in einem Bett zu zweit.
Wir sind dann ausgecheckt, haben gezahlt, da wir das Geld nicht ganz passend hatten, haben wir es ein bisschen billiger bekommen, und wir wurden aufgefordert unsere Wasserflaschen aufzufüllen und haben sogar noch Bananen geschenkt bekommen.

Im neuen Hostel „mekong crossing“ haben wir ein größeres Zimmer mit 2 Betten. Ich hab mir dann tatsächlich noch ein oat meal gemacht, das letzte mal hab ich das in Thailand gegessen.. es war lecker mit den Bananen und ich hab Schokokekse reingebröselt.
ich dann noch das Curry aufgegessen, das gin nicht mehr geschafft hat und dann haben wir uns einen Roller gemietet und sind zu einem Hügel mit Tempel gefahren, das hat uns eine Angestellte von dem Hostel hier empfohlen.
Die 20km weg zu diesem Hügel gingen durch kleine Dörfer. Neben der Straßen reihten sich die „Häuser“ und Hütten aneinander, Menschen verkauften Gemüse oder alles mögliche andere und Tiere liefen herum. Es ist anderes als in Laos, aber so genau kann ich auch nicht sagen, was anders ist.
Mir fallen die Maisfelder hier auf und es stehen in jedem zweiten Hof riesige heuberge.
Die Straße war anstrengend zu Fahren, Schlaglöcher, Brücken, immer wieder hupende, überholende andere verkehrteilnehmenden und auf die Straße laufende Tiere.
Wir mussten auch irgendwann eine Umleitung fahren, da ging es über steile, staubige Straßen, beziehungsweise nicht-strassen sondern hugelpisten und durch Vorgärten (so kam es mir vor)

Und dann ging es tatsächlich mal einen Hügel hoch, ganz erstaunlich bei der sonst so flachen Landschaft.
Auf dem Hügel war eine große Tempelanlage, da sind wir einfach mit dem Roller reingefahren und haben uns dann zu Fuß umgeschaut.
Es sah schön aus, wir hatten Ausblick auf den mekong und einen kleinen Teich, an dem Kühe gegrast haben.
Dann kam auf einmal ein Polizist auf einem Roller dahergefahren und meinte, dass er die Touristen Polizei ist und wir jede*r 1$ Eintritt an ihn zahlen sollten.
Haben wir auch gemacht, was blieb uns denn übrig.
Nach ein bisschen rumlaufen durch das Gelände und Katze streicheln sind wir dann wieder weitergefahren. Und da kamen wir noch zufällig an einem lost place vorbei. Einem vermutlich ehemaligen Tempel, auf dem Kühe gegrast haben. Wir haben da ein bisschen Fotos gemacht und dann kamen noch 2 Kälber auf uns zu, das war schön!

Ich bin auch wieder zurück gefahren und wir haben dann eine Pause am Hostel gemacht, in der wir uns überlegt haben, wo wir morgen hin wollen, beziehungsweise wie wir Kambodscha bereisen wollen.
Wir haben uns entschieden morgen nach Siem Reap zu fahren, der Ort, von dem aus die Angkor Tempel angeschaut werden können.

Und dann sind wir nochmal mit dem Roller los, weil es hier auch so was in der Art, nur in kleiner gibt, es war ganz nett, altes Gemäuer und irgendwie schön angeordnet.
Auf dem Rückweg war ganz schön viel Verkehr auf der Straße, wir sind über die große Brücke über den mekong gefahren und haben da von dem “Leuchtturm”, der ein ehemaliger französischer wachturm ist, den Sonnenuntergang anschauen können. Der Turm hatte übrigens einfach nur steile Metallleitern reingebaut und es war tatsächlich ein ganz seltsames Gefühl, da hoch zu steigen. Höhenangst?

Zurück am Hostel haben wir uns dann Pommes bestellt und nochmal geplant, weil wir an Weihnachten gerne am Meer wären und da voraussichtlich buchen müssen und außerdem wollen wir bei einem meditationretreat mitmachen.
Abends waren wir dann noch bei einem französischen Restaurant essen, das war lecker, es gab eine Vegetarische Platte..
(Und wieder träumen wir von europäischem essen)
Jetzt geht es dann ins Bett, unser Bus geht morgen um 1.