Alleine bin ich sicher nicht!

Heute bin ich dann einmal früh und dann wieder gegen halb 9 aufgewacht. Die Sonne schien, ich packte mein zeug, ging frühstücken und dann zahlen und auschecken.
Gegen halb 10 bin ich also losgefahren, alleine, in Richtung Norden, durch die Berge.
Es war schön und hat sich irgendwie gut angefühlt, es war gar nicht so komisch alleine. Ab und zu kamen mir auch Autos oder Laster oder Mopeds entgegen und ich fuhr auch durch Dörfer und kleine Orte.
Ich hab ein paar mal Foto und Navigationspausen gemacht, weil ich keine Handyhalterung habe, aber das hat ziemlich gut geklappt, weil es eigentlich immer gerade aus ging.
Einmal hab ich den mitgebrachten Sandwich gegessen, und einmal hab ich an einem Kriegs Denkmal Pause gemacht.
Gegen 3 kam ich dann in Vinh an, es gibt hier so weit ich weiß keine Hostels und so hab ich mir also ein Hotel für 8€ pro Nacht nehmen müssen. Das 4fache von dem was ich gestern gezahlt hab.
Dann hab ich mich auf den Weg in den Park gemacht, wo ich mich auf eine Bank setzte, schrieb und malte. Ein paar Kinder kamen dann zu mir und ein paar Worte konnten wir auch englisch sprechen. Sie fragten, ob ich ein Junge oder ein Mädchen sei, der Einfachheit halber hab ich gesagt, dass ich irgendwas zwischen drin bin. Das haben sie verstanden und akzeptiert.
ein Kind hatte auch eine Behinderung und das hat sich einfach zu mir gesetzt und mir zugeschaut.
Und auch andere Menschen kamen und haben sich auf die Bank neben mich gesetzt. Ich habe keine Angst vor ihnen, begrüß sie auf vietnamesisch und kommuniziere dann soweit es geht, ohne dieselbe Sprache zu sprechen. Meistens sind es ältere Männer, aber es ist nicht unangenehm, es ist nett.
Den einen hab ich abgezeichnet und er hat dann irgendwas auf vietnamesisch dazugeschrieben.
So langsam wird es kalt und ich merke die Müdigkeit. Ich werd mir noch was zu essen suchen und dann zurück ins Hotel, duschen und dokus schauen.

Ich bin zu einem veganen Restaurant gelaufen und wurde dort sehr freundlich begrüßt, die Besitzerin konnte nicht viel englisch aber wir haben es trotzdem versucht, das war schön. Ich hab sehr leckeres Essen bekommen, Salat mit Dressing hatte ich in Asien glaub ich noch nie! Das war guuut.
Währenddessen hab ich mich mit einer kleinen Katze unterhalten, die viel miaut hat.
Ich will morgen die 200km nach ninh Binh am Stück fahren, das heute ging auch voll okay. Ich werde das aber alles morgen entscheiden. Wo wann und wie ich esse und schlafe.

“I’m Artist”

Der Tag gestern war schön, und es ist soo viel passiert, dass ich gar keine Lust hatte das abends noch aufzuschreiben.
Gin und ich hatten noch am Vorabend beschlossen, getrennt weiter zu machen, und uns in ninh Binh, 400km nördlicher, am 3.3 du treffen.
Ich hatte dann gedacht, dass ich am nächsten tag(also gestern) weiter nach Vinh fahre.
Als ich aber aufgewacht bin, regnete es, also Plan gecancelt.
Ich bin gemütlich frühstücken gegangen, hatte Brot mit erdnussbutter und Banane und einen Saft.
Dann hab ich gemalt und Podcast gehört und dann kam Gin zufällig kurz vorbei und wir haben uns umarmt und verabschiedet.
Ich hab mein Moped dann noch in die Werkstatt gebracht, weil ich eh noch einen Ölwechsel machen lassen musste, der hat aber dann auch noch festgestellt, dass noch was anderes kaputt ist.
Ich war dann mittags bei der Artists Zone essen, es gab leckere gebratene Nudeln mit Gemüse.
Und dann hab ich dort einfach nachgefragt ob ich auch was malen kann.
Der Besitzer des Restaurants ist selbst Künstler und hat mich dann zu einem Platz mitgenommen, wo wir malen Konnten. Wir konnten uns nicht wirklich verständigen, weil er kein Englisch und ich kein vietnamesisch spreche, aber anlächen ist auch eine Art von Kommunikation.
Er hat dann an seinem Baum Projekt weitergemalt, und den Baum im Punkte Style angemalt, und das “corona” genannt. Die Einheimischen können hier Witze über den Virus machen!
Ich hab währenddessen den Tresen bunt angemalt und dann haben wir sogar noch eine weitere Fläche angemalt, wo ich spontan ein phantasiewesen hingezaubert hab.
Es war dann schon dunkel, als wir fertig waren und ich wurde zum Abendessen eingeladen.
Wir saßen dann noch bis 9 mit Freunden von ihm zusammen, die anderen haben getrunken und angestoßen und gelacht und versucht das Wort “crazy” richtig auszusprechen.
Es war ein lustiges Zusammensein, ich sollte auch einmal deutsche Musik anmachen und einer von ihnen hat auch ein bisschen englisch gesprochen und hat mich auf mein “stop climate change” Aufnäher angesprochen.
Ich war dann abends ziemlich müde, hab noch telefoniert, das tat gut, das alles mit wem teilen zu können.