Über das Leben.

Das Leben ist so kostbar. So wundervoll. Und auch wenn es mir gerade nicht so gut geht, wenn es alles gerade sehr viel auf einmal ist, ich bin so dankbar. Ich hab innerhalb der letzten 4 Monate so verdammt viel gelernt, ich hab gelernt mich um mich selbst zu kümmern, für meine Bedürfnisse einzustehen. Ich hab eine andere Sicht gewonnen, ich war an Orten, die immer so weit weg schienen und auf einmal war ich selber da.
Ich bin eine Weile weg jetzt und vermisse meine Heimat. Das hätte ich nie gedacht, dass ich sowas mal sage. Aber ja, ich weiß jetzt was die meinen. Ich weiß auch, was es bedeutet Reisende zu sein, unterwegs zu sein, in fremden Betten zu schlafen, sich um essen kümmern zu müssen, einen Pass zu besitzen und Grenzen zu überqueren.
Ich freu mich mit meiner neuen weltsicht wieder zurück zukommen und alles ein bisschen anders zu sehen.
Grade lese ich “eine kurze Geschichte der Menschheit”, es ist echt sehr interessant und wieder stelle ich fest, dass ich so viel noch nicht weiß und noch nie darüber nachgedacht hab. In dem Buch kommen auch unsere Vorfahren vor, die in hölen gezeichnet haben, lustigerweise hab ich parallel dazu eine Doku dazu auf arte gefunden:
Die Seele ist ein Vogel
https://www.arte.tv/de/videos/082722-000-A/die-seele-ist-ein-vogel/
Und dann hab ich mir ja vor ein paar Tagen auch noch Harald Lesch angeschaut, der auch Sachen erwähnt hat, die jetzt in dem Buch vorkommen.
Ich liebe Zufälle!
Ich bin froh, hier sein zu dürfen und freu mich auf alles was kommt!

Richtung Meer

Bei meinem Spaziergang bin ich erstmal die Straße Richtung Meer (Fayzen) lang gelaufen. Mir fiel auf, dass ich der einzige Mensch bin, der läuft. Die Bürgersteige (was für ein Wort!) waren leer, alle sind auf den Motorrädern unterwegs oder haben ihren festen Platz auf dem Gehweg, um Obst und sonstiges zu verkaufen.
Es wurde immer windiger je näher ich dem Meer kam. Das war schön und ich hab mich auch von der Landschaft her gefühlt wie in Kroatien. Nur das das Meer viel dreckiger ist hier.
Am Meer angekommen hab ich einen stop gemacht und mich auf die Mauer gesetzt und anrollenden Wellen zu geschaut.
Dann bin ich der Straße am Meer entlang gefolgt und hab die Aussicht aufs Meer genossen, hab ein vermutlich ehemaliges Hotel entdeckt, war auf einem Hügel im Wind gestanden und hab mich gefreut, das endlich mal wieder so zu fühlen.
Ich hab gemerkt, wie gut mir das laufen tut, ich bekomme den Kopf frei, kann meine Gedanken ziehen lassen, Ideen kommen mir auch oft beim laufen und außerdem macht mir das erkunden unfassbar viel Spaß.
Als ich die Küstenstraße Entlang lief hielt einmal ein rollerfahrer an und wollte unbedingt dass ich mitfahre. Ich musste ihn echt lange davon überzeugen, dass ich laufen will.
Als ich wieder zurück in der Stadt war, hab ich Plastik Tüten durch die Luft fliegen sehen, die dann im Meer gelandet sind. Ich musste mir einen Plastik Sturm vorstellen, der durch die Städte zieht, vielleicht würden die Menschen dann was ändern.
Ich bin dann noch ein bisschen in den Park gegangen, hab geschaukelt und mich dann auf eine Bank gesetzt und gestickt. Es kamen wieder Menschen vorbei, die das ganz interessant fanden. Das war schön!
Auf dem Rückweg hab ich auch wieder viele Blicke auf mich gezogen, ich glaube wegen meinem pinken schuhbendel. Aber die Menschen Lächeln und grüßen, das ist toll.

1 Tag Vung Tau

Heute Nacht hab ich Ziemlich viel geträumt, unteranderem Vom Zollberg, vom wieder zurücksein.
Morgens bin ich um 10 das erste mal aufgewacht, aber liegen geblieben. Erst um 12 haben Gin und ich uns dann auf den Weg zum Essen suchen gemacht.
Wir wurden nicht weit weg fündig. Haben einfaches Vegetarisches essen bekommen, Reis und Nudeln.
Danach hat sich Gin wieder ins Bett gelegt und ausgeruht, während ich die Gegend erkundet habe.
Ich bin gegen 17.30 wieder zurück gekommen, hab mich ein bisschen mit dem Typ vom Hostel unterhalten und dann sind Gin und ich essen gegangen.
Es gibt Pizza und garlic bread.
Morgen müssen wir wieder zurück in die Stadt. Ich bin froh, wenn wir endlich unser 3 Monats Visum haben und keine bestimmten Termine mehr einhalten müssen.
Ansich wäre das ja kein Problem, aber mit Liebeskummer und krank sein ist es alles ein bisschen schwerer.