Überlegungen

Nachdem wir dann heute morgen aufgestanden sind und nebenan die “Dampfnudeln” die wir schön aus Malaysia kannten, zusammen mit dem Obst gefrühstückt haben, haben wir uns über die weitere Thailandplanung unterhalten. Es ging darum, was wir hier noch sehen wollen, wie viel Zeit wir dafür einplanen müssen, ob wir die Visa verlängern müssen oder ob wir doch nur kurz in ein Nachbarland ausreisen um nochmal 30 Tage Visa zu kriegen.
Wir haben eine kosten-nutzen Analyse gemacht, die uns aber nicht weitergebracht hat. Und dann haben wir uns am Ende dazu entschieden, die Visa nicht zu verlängern und direkt in den Norden zu gehen, in den restlichen 2 Wochen die wir noch haben. Wenn wir dann in Laos merken, dass wir doch noch gerne in den Osten Thailands wollen, können wir das dann immer noch machen, weil es auf dem Weg liegt.
Wir haben gemerkt, dass reisen eben doch auch anstrengend sein kann, und es immer darum geht, ob Mensch die Zeit an einem Ort intensiv und länger verbringt oder ob es einem reicht, es mal kurz gesehen zu haben. Da die Balance zu finden fällt uns schwer, weil wir auch daran denken, wie lange wir wohl reisen können, wie viel Kraft wir haben, weil es eben doch auch anstrengend ist unterwegs zu sein.
Statt dann zum Immigrationbüro zu fahren, hatten wir dann einen schönen Tag in Bangkok.

The Overstay

(24.10)Auf der restlichen Busfahrt ist nicht sehr viel passiert, wir haben viel geschlafen, meine Flasche ist komplett in meinem Rucksack ausgelaufen, mein Tagebuch wurde wieder gebadet. Ich hab mich dann einfach auf den Platz von einem Menschen gesetzt, der ausgestiegen ist und es war okay denke ich. Irgendwann haben dann die Klimaanlagen angefangen zu tropfen und ich bin ein Sitz weiter gerutscht weil es so nass wurde.
Die Zeit verging wie im Flug, und schon waren wir in Bangkok. Dort haben wir uns dann von einem Taxi zum Hostel fahren lassen.
An dem wurden wir von Hunden begrüßt und es gefällt mir bis jetzt sehr gut hier. Es kleben überall Sticker und die Wände sind voll mit Graffiti und Tags, es sind mehrere Stockwerke und unten ist ein Raum mit Schlagzeug und Gitarren, scheinen wohl öfter mal Konzerte zu sein.
Wir sind direkt gleich nochmal ins Bett gefallen, ich hab dann so gegen 9 das Klo gesucht, es ist auch etwas abgeranzt, aber mal sehen.
Sind inzwischen aufgestanden und duschen gewesen, ja es ist halt alles wie Mensch sich so einen punkschuppen vorstellt, ich fühl mich wohl (:

Spontan nach Bangkok

Gestern abend haben wir dann noch bei einem süßen billigen Restaurant lecker gegessen, bei dem auch ein geocache versteckt war.

(23.10)Heute morgen hab ich im Bett ein paar dokus geschaut und bin so gegen halb 11 aufgestanden. Die anderen aus unserem Zimmer haben ausgecheckt, wir dachten um die Zeit noch, dass wir eine weitere Nacht bleiben. Haben beim Frühstück dann ein Hostel für Bangkok rausgesucht und sind dann nebenan zu einer reiseargentur gegangen und haben uns spontan dazu entschieden uns in 4 Stunden auf den Weg nach Bangkok zu machen. Haben dann unsere Rucksäcke gepackt und sind noch mit dem Roller zu einem veganen/vegetarischen Art-Café gefahren. Es war entspannt dort, es gab ganz viele Bücher und leckeres Essen. Es lag im Nordwesten, wo es offensichtlich alternativer zugeht. Auf dem Rückweg haben wir noch bei dem unverpacktladen vorbeigeschaut, aber nichts gefunden.
Und wir haben noch Früchte eingekauft, drachenfrucht,Bananen, noch was anderes und Mangos, die wir auf der Fähre zum Festland dann bei Sonnenuntergang gegessen haben.
Wir kamen relativ pünktlich zurück, nachdem wir noch Tücher auf den Markt angeschaut habe uns aber nicht entscheiden konnten, haben den Roller zurück gebracht, sind ausgecheckt und dann mit dem Taxi zum Hafen gefahren. Dort haben wir unsere Tickets abgeholt, unsere Rucksäcke in den Bus Geladen, der auch mit auf die Fähre kam und uns übernacht bis nach Bangkok fahren soll und ein bisschen gewartet.
Auf der Fähre war ich fasziniert von den tauen und der grösse der Geräte und überhaupt dem ganzen Schiff. Ich denke daran, dass ich zurück von der Reise bei seawatch oder so arbeiten könnte, in meinen zukunftsTräumen.
Von der Fähre aus haben wir uns den Sonnenuntergang angeschaut, haben Quallen im Meer gesehen und Vögel die auf Stöcken, die im Wasser treiben, sitzen und wegfliegen weil da dieses große laute Gefährt kommt.

Nach 3 Stunden ist die fähre am Festland angekommen. Wir hatten Hunger mussten und aber noch 2 Stunden zum essensstopp gedulden. Wir sind noch auf der Fähre in unseren Bus gestiegen und waren erstmal ziemlich verwundert, als es hieß wir müssen uns auf unsere Plätze setzten und dürfen uns nicht einfach irgendwo hinsetzen. Naja. Es war sehr sehr kalt im Bus, ich hab richtig gefroren, es gab decken die aber sehr dünn waren und auch ein Frühstückspaket mit Togo Becher, Kaffee und 2 Keksen. Außerdem gabs noch ne Flasche Wasser. Wir hatten aber unser eigenes Zeug dabei, Obst, Rosinen und Nüsse.
Irgendwann war dann unsere essenspause, es hieß 20 Minuten, hat sich an gefühlt wie 10. sind in eine Halle „getrieben worden“, sollten uns da an 2 freie Plätze an einem runden 6er Tisch setzen, auf dem Reis und Fleisch und Gemüse stand und das haben wir uns dann mit den anderen Menschen am Tisch geteilt. Ich hatte die ganze Zeit Angst dass der Bus ohne uns fährt, er hat uns aber dann reingewunken und ich konnte mein essen nicht mehr komplett aufessen. Das war etwas unentspannt.

Es sind schon 2 Monate

Irgendwann ist Gin aufgestanden, ich hatte schon gefrühstückt und wollte unsere Wasserflaschen auffüllen. Hab das dann gemacht und auch noch Mangos und Bananen gekauft.
So gegen 2 Uhr wurde der Aufenthaltsbereich vom Hostel dann immer voller, weil alle so langsam aufgestanden sind, das war lustig anzuschauen. Wir sind dann zum Mittagessen gegenüber in das Restaurant, in dem ich gestern schon alleine gegessen hatte. Es war wieder lecker und wir haben uns mit 2 Menschen aus Memmingen unterhalten, über eine 60jährige Oma, die weed verkauft.
Um 4 haben wir uns dann langsam entschieden doch noch an den Strand zu fahren. Haben uns ein Roller ausgeliehen und sind zu einem nudist Beach gefahren, der erste Versuch war nichts, der zweite war schön. Es war im Nordwesten der Insel, und kam mir viel Alternativer vor, es waren lauter vegane Restaurants und yoga studios. Wir haben sogar einen unverpacktladen gesehen!
Zu dem 2. Strand sind wir erst mal einen Weg unter Palmen lang gelaufen und kamen dann ans Meer, es war echt schön.
Wir waren nicht die einzigen und das war schön und dann sind wir voller Freude gleich ins Wasser. Die Quallen haben uns sehr schnell wieder rausgejagt. Naja, diesmal war es nicht so schlimm wie das andere Quallen-Erlebnis auf langkawi. Die Quallen waren ganz Mini. Sind aber dann doch bald wieder gegangen und wollten noch ein Hostel in der Nähe suchen, das aber gar nicht existiert hat. Der Weg an der Küste Entlang und die Aussicht haben sich trotzdem gelohnt!
Auf dem Rückweg sind wir noch bei einem Ort vorbei gefahren, wo Party statt finden, auf denen keine Drogen konsumiert und nicht gesprochen wird, wir wollten rausfinden wann die nächste Party ist, um davon abhängig zu machen wie lange wir hier noch Bleiben.
Wir haben uns entschieden, dass Visa zu verlängern, noch eine Nacht hier zu bleiben und zu verlängern, was anscheinend kostenlos gehen soll, und dann nach Bangkok zu fahren.
Wir haben heute auch nochmal ganz viel über den Sinn dieser Reise und das Weiterkommen wollen und das hinterfragen geredet, das sind Themen die uns gerade sehr beschäftigen.

Halfmoonfestival

Die Party findet im Wald statt, hieß es. Deswegen haben wir uns auch so gekleidet. Ich hatte eine lange Hose an, weil ich keine Lust auf Mücken hatte und ein top. Wir waren eigentlich davon überzeugt dass es noch regnet in der Nacht, aber tatsächlich tat es das nicht.
In unserem Hostel wurde dann erstmal schön vorgetrunken, bis circa 12 Uhr. Das war für mich nicht so spannend, ich habe mich nur wieder mit menschlichem abschaum unterhalten, der seine Freundin in Deutschland betrügt. Das macht mich so wütend! Andere andere Unterhaltung war ganz interessant , der Mensch fragte mich sehr tiefsinnige fragen. Gin und ich sind irgendwie an fluoreszierende Farben gekommen und haben uns und die anderen angemalt. Ich wurde auch von einer angesprochen, die meinte ich hätte so ein schönes Gesicht, und wenn ich ein Junge wäre…
Gegen 12 Uhr haben wir dann endlich mal genügend Menschen zusammen getrommelt, um mit einem „Sammeltaxi“ zum Festival zu fahren. Es war nicht all zu weit weg, aber zu lang um zu laufen. Dort Angekommen, wurden wir von noch mehr Menschen begrüßt und sind durch kartenkontrolle, securitycheck und haben festivalbändchen bekommen. Es hieß auf dem Festival werden keine Drogen konsumiert, außer halt Alkohol. Tatsächlich haben wir nur ein einziges Mal ein joint gerochen und sonst wurde ich nur die ganze Zeit von anderen Menschen gefragt ob ich denn nicht was hab, oder connections hab.
Es gab 3 stages. Eine cave, da lief eher so Mainstreamelekto, die anderen 2 Bühnen waren besser. Die meiste Zeit waren wir bei der mainstage, wo richtig gute DJs aufgelegt haben. Auf der kleineren sogar auch eine Frau!!!
Wir haben dann fast 4 Stunden durch getanzt und Zwischendurch den Sternenhimmel mit dem liegenden halbmond angeschaut. Das war schön so unter Palmen in den Himmel schauen.
Mensch konnte schon merken, dass keine anderen Drogen außer Alkohol im Spiel waren, die Stimmung war ganz anders, als wie zum Beispiel auf der Ozora.
Vor der Bühne gab es auch eine feuershow, eine Tänzerin sah sehr sehr schön aus, mit dreads und ihrer Kleidung, so geheimnisvoll.
Es waren schon auch faszinierende Menschen da, Menschen die endlose Energie hatten, Menschen die sich unter einem kapuzenpulli versteckt haben, dreadheads oder Menschen die sich durch ihren Style abgehoben haben.
Um 4 haben unsere Beine dann gesagt, dass sie Ruhe brauchen und wir haben uns in ein Taxi zurück gesetzt. Die Fahrt war rasant und lustig, und wir haben’s überlebt. Der Fahrer wusste nicht so genau wo unser Hostel ist und wir saßen mit vorne drin, ohne und anschnallen zu können und er hat mir nicht so recht glauben wollen, dass ich keine Drogen nehme und weiß wo es hingeht.
Im Hostel angekommen, waren wir dann noch ne runde Baden im Pool und sind dann nach einer warmen Dusche ins Bett gefallen.
Ich hab von 5 bis halb 11 geschlafen und schau mal wie ich jetzt meinen Tag gestalte.

Vegane Pizza

Nach dem Essen bin ich dann in die andere Richtung weiter gelaufen, an einem kleinen Hafen vorbei, das war richtig authentisches Thaileben dort. Eine Frau auf dem Fahrrad mit weed-cap hat Maiskolben verkauft und ich bin an einem Platz vorbeigelaufen, wo lauter Kokosnussschalen lagen, das war auch beeindruckend.
Jetzt bin ich zurück im Hostel und bin müde von den Gesprächen der Menschen hier. Wir gehen heute Abend alle auf das Halfmoonfestival und es geht darum wann und vor vorgetrunken werden soll etc. es macht traurig, dass es immer nur um das betrinken, es geht überhaupt nicht um das genießen.
Und es wird geredet über wo und wie lange alle hinreisen und es ist schwierig für mich mich nicht mit ihnen zu vergleichen und zu denken, dass ich teurer und weniger cool reise.
Es ist okay, wie wir reisen, es ist so, wie es für uns am besten passt und ich muss nicht besonders lange oder in besonders exotische Länder, nur weil es andere Menschen so machen.

Wir haben uns jetzt Eintrittskarten für das halfmoonfestival gekauft in einer Bar neben an.
Und waren noch in einem veganen Restaurant neben an essen, für mich gabs Pizza.
Ich freu mich auf das Tanzen und die Musik.

Schaukeln überm Meer

Heute morgen war der dorm dunkel und voll, ich bin dann auch einfach noch ein bisschen liegen geblieben.
Nachdem mir Gin von den Erlebnissen in der Nacht berichtet hat, während ich schon geschlafen hab, haben wir gefrühstückt, unsere Wäsche zum waschen abgegeben und die Flaschen an einem wasserautomaten in der Nähe aufgefüllt.
Ich hab dann mein Buch fertig gelesen und kann mich jetzt in den Thailand Reiseführer vertiefen.
Gin hat dann mit jemand anderem den Nachmittag verbracht und ich bin einfach wieder losgelaufen, ohne Ziel.
Ich wurde (von meinem Bauchgefühl vielleicht?) zu einem strandstück geführt, wo eine Schaukel hing. Ich hab meine Schuhe ausgezogen und mich drauf gesetzt und bin geschaukelt, die Füße im Meer, die Wellen spielend um meine Füße herum, das war schön. Von den Platz aus konnte ich Koh Samui, die Insel auf der wie vorher waren sehen und wie dort ein Gewitter aufzieht.
Ich bin dann barfuß durch das nicht all zu tiefe Meer gelaufen, der Strand war von der Flut so gut wie nicht mehr vorhanden.
Ich hab wunderschöne Muscheln entdeckt, zwischen strohhälmen, Zahnbürsten und anderem Plastikmüll.
Ich musste auch unter einem Konstrukt durch klettern, weil die resourts bis ans Meer hingebaut wurden. Ich kam an einer sushi bar, die geschlossen hatte raus und hab mich da auf die Treppe gesetzt und die Weite des Meers und die Strahlen der Sonne genossen.
So langsam bekam ich auch wieder Hunger und fand leckeren ersnuss-Tofu-Reis in einem Restaurant gleich in der Nähe. Dazu gab es limeshake, ohne Strohhalm aber leider im Plastikbecher.
Das essen war super lecker und tatsächlich gewöhne ich mich an die Schärfe, und es schmeckt “genau richtig scharf”, kaum zu glauben, dass ich mal sowas sag!

Willkommen auf Koh Phangan!

Heute morgen wurden wir wieder von regen geweckt.
Haben gemütlich gepackt, gefrühstückt und gezahlt und sind dann wieder mit dem Roller und den beiden Rucksäcken zum Hafen gefahren.
Auf dem Weg haben nochmal getankt und haben dann den Roller zurück gebracht, ich war dann schon etwas erleichtert, als ich mein Reisepass zurück hatte, den muss Mensch hier nämlich abgeben, bei allen rollerverleihen.
Wir hatten dann sogar noch bisschen Zeit und haben burger gegessen, um 1 sind wir dann pünktlich am pier eingecheckt und haben da noch bis halb 2 gewartet.
Dann sind wir mit einem speed boat Katamaran eine halbe Stunde lang nach Koh phangan gefahren.
Dort haben wir uns von 2 Taxi fahrer*innen auf Rollern zu unserem Hostel fahren lassen. Das war irgendwie witzig.
Das Hostel haben wir 3 Nächte gebucht, weil es so billig ist. Es ist ein großes, Party Sport Hostel mit Pool und Fußballplatz und lauter Musik. Nicht so wirklich sympathisch, aber okay. Wir haben noch 4 andere deutsche im dorm und eine Canadierin, die uns schon von der half moon Party morgen erzählt hat.

Ich hatte dann Lust auf laufen und bin einfach mal ohne Ziel losgegangen, hab mich dann aber relativ schnell dazu entschieden zu einem viewpoint zu laufen.
Der Weg dort hin war steil und ich bin an einigen Villen vorbeigekommen. Ich hab einen blauen Vogel gesehen, den es auch schon am Camping Platz gab, und Libellen und schmetterlinge.
Oben auf dem Berg war dann ein Tempel und ein meditations Retreat Centre. Es war ganz still und eine magische Stimmung, mit lauter vermoosten Treppen und Holz Schildern. Ich bin dann zum Aussichtspunkt gegangen, hab dort einen geocache gefunden und am Rückweg bin ich einem kleinen süßen Hund begegnet. Er wollte mich nicht gehen lassen, aber ich wollte dann den Weg finden, der auf MapsMe eingezeichnet war. Es war vielleicht mal ein Weg, angedeutet durch rot angemalte flaschen, zugewachsen von Gestrüpp, die Gebäude am Rand verlassen.
Ich hab den Weg trotzdem ausprobiert. Abenteuer!
Nachdem ich durch den Dschungel gelaufen bin, kam ich in einer Palmen Lichtung raus. In der Nähe haben Menschen irgendwas an Häusern gebaut. Ich bin weiter und nach einem Abstecher bei einem Café mit kleiner Farm, Hühner, Gänse und 2 Hasen hab ich den Weg zur Straße zurück gefunden.
Da haben mich wieder wilde Hunde begrüßt, aber sie waren nett.
Im Seven Eleven hab ich dann gleich noch Toast für morgen früh gekauft und bin pünktlich bevor es zu regnen angefangen hat zurück gewesen.
Das Hostel serviert auch ganz leckeres und preiswertes Essen, das haben wir gleich noch genutzt und jetzt chillen wir im dorm weil es sowieso draußen regnet.

Heimweh und so

Das vermissen und das Heimweh sind manchmal ganz wenig da, das ist wenn ich im jetzt lebe, wenn ich den Ort einfach auf mich Wirken lasse und jede Sekunde dort schätze und genieße.
Und dann kann das Heimweh auch ganz groß werden, in Momenten, in denen wir nicht so recht wissen, wie es weiter geht und in denen wir uns nicht zuhause und wohl fühlen.
Zum Beispiel jetzt gerade, es hat viel geregnet und wir haben koh samui kaum gesehen. Wir fahren heute nach Koh phangan und überlegen, ob wir das visa für Thailand verlängern sollten oder nicht. Wir sind unsicher, wie viel Zeit wir noch brauchen um Thailand zu sehen, und wir wissen nicht, was wir alles noch sehen wollen.
Es gibt Möglichkeiten das 30tage Visa, das wir jetzt haben, zu verlängern.
Entweder du gehst in eine immigrationsbehörde, in Bangkok gibts sowas, aber es kostet um die 30€ das visa um 30 Tage zu verlängern, und anscheinend wird das eher nach Lust und Laune der Angestellten dort ausgegeben.
Oder wir reisen aus, in ein Nachbarland, um dann wieder einzureisen und nochmal 30 Tage zu bekommen. Da kann halt einiges schief gehen.
Vielleicht reichen uns die 30 Tage ja auch und wir schauen einfach weiter nach Laos.

I‘m from GERMANY

Immer wenn wir in hostels oder auf der Straße uns mit anderen Menschen unterhalten, kommt als erstes die Frage “where are you from?”.
Und ich antworte “from germany” und es ist ein komisches Gefühl, ich lächle gekünstelt dabei, und denke mir jedes Mal danach, und nein, ich bin nicht stolz drauf.
Sobald dann Deutschland erwähnt wird, redet Mensch entweder auf deutsch weiter oder es wird von dem Menschen gegenüber über Deutschland geredet, dass dort bekannte wohnen oder Mensch sogar auch schon mal dort war oder, so wie es am häufigsten ist, breitet sich ein Blick im Gesicht des gegenüber aus, der sagt: “wow, Deutschland, so groß, so reich, so unerreichbar!”
Es sind viele hier aus deutschland, ist eine Antwort, die vorallem von anderen europäer*innen kommt. Fast so, als könnte ich was dafür, dass ich aus Deutschland komme.
Ich schäme mich manchmal auch zu sagen, dass ich aus Deutschland komme, weil ich dann das Gefühl habe, dass sie mich als reich und eingebildet abstempeln. Und weil ich nicht anders behandelt werden will, wenn ich sag woher ich komme, es reicht schon, dass es an meiner Hautfarbe erkennbar ist, dass ich wohl privilegierter bin als die anderen. Als weißer Mensch.

Ich habe, seitdem ich weg bin aus Deutschland, es jetzt ganz anders schätzen gelernt. Ich vermisse die Berge im Allgäu, die Wälder in Franken, die Natur allgemein, meine Zugfahrten, auch wenn sie teuer waren, ich vermisse die Barrierefreiheit in der Sprache, wenn ich in Deutschland bin und auf deutsch sage, dass ich keinen Strohhalm will, dann werd ich verstanden und es ist dort einfacher vegan und plastikfrei zu konsumieren.
Die Kultur ist anders und ich lerne die unsere zu schätzen, indem ich in andere Kulturen hineinschnupper.