I‘m from GERMANY

Immer wenn wir in hostels oder auf der Straße uns mit anderen Menschen unterhalten, kommt als erstes die Frage “where are you from?”.
Und ich antworte “from germany” und es ist ein komisches Gefühl, ich lächle gekünstelt dabei, und denke mir jedes Mal danach, und nein, ich bin nicht stolz drauf.
Sobald dann Deutschland erwähnt wird, redet Mensch entweder auf deutsch weiter oder es wird von dem Menschen gegenüber über Deutschland geredet, dass dort bekannte wohnen oder Mensch sogar auch schon mal dort war oder, so wie es am häufigsten ist, breitet sich ein Blick im Gesicht des gegenüber aus, der sagt: “wow, Deutschland, so groß, so reich, so unerreichbar!”
Es sind viele hier aus deutschland, ist eine Antwort, die vorallem von anderen europäer*innen kommt. Fast so, als könnte ich was dafür, dass ich aus Deutschland komme.
Ich schäme mich manchmal auch zu sagen, dass ich aus Deutschland komme, weil ich dann das Gefühl habe, dass sie mich als reich und eingebildet abstempeln. Und weil ich nicht anders behandelt werden will, wenn ich sag woher ich komme, es reicht schon, dass es an meiner Hautfarbe erkennbar ist, dass ich wohl privilegierter bin als die anderen. Als weißer Mensch.

Ich habe, seitdem ich weg bin aus Deutschland, es jetzt ganz anders schätzen gelernt. Ich vermisse die Berge im Allgäu, die Wälder in Franken, die Natur allgemein, meine Zugfahrten, auch wenn sie teuer waren, ich vermisse die Barrierefreiheit in der Sprache, wenn ich in Deutschland bin und auf deutsch sage, dass ich keinen Strohhalm will, dann werd ich verstanden und es ist dort einfacher vegan und plastikfrei zu konsumieren.
Die Kultur ist anders und ich lerne die unsere zu schätzen, indem ich in andere Kulturen hineinschnupper.

Noch mehr Regen und traurige Elefanten

Gestern Abend haben wir gechillt und dann ist mein Blick unter die Bank geschweift, auf der ich saß und da hab ich dann einen 15cm großen Skorpion zu Gesicht bekommen.
Haben ein bisschen recherchiert, sie sind hier zwar giftig, aber nicht lebensgefährlich. Ungefähr so wie ein Bienen/Wespenstich soll das weh tun, wir wollen es nicht ausprobieren, deswegen sind wir jetzt etwas vorsichtiger und tragen Schuhe..

Heute morgen wurden wir wieder von regen geweckt, mich wundert es wie die die bambushütten so wasserdicht bekommen, hab nur echt wenige Tropfen abbekommen.
Wir haben den Regen so langsam satt.
Nach einem Frühstück und hin und her ob es wohl gleich wieder anfängt zu regnen oder nicht, sind wir dann einfach los gefahren. Heute ist nämlich der letzte Tag hier auf der Insel und wir wollten eigentlich noch den Wasserfall (es gibt hier einige) sehen.
Es hat dann wieder angefangen zu tröpfeln, aber wir haben einen Wasserfall angeschaut, mit sehr viel Wasser, das leider etwas Braun war, weil es halt so viel regnet gerade.
Es war ganz schön überfordernd da hin zukommen, an einen Ort mit lauter Touristen, Souvenirständen und elefantenreiten angeboten. Für den Parkplatz haben wir auch was zahlen müssen. Wir haben dann noch einen anderen Wasserfall nebenan anschauen wollen, auf dem Weg dahin kamen wir wieder an schiesständen und elefantenreiten und „Foto With tiger“ vorbei. Wir hätten auch eine plastikflasche bekommen, wenn wir für 30Baht dort geparkt hätten. Aber wir wollen keine plastikflaschen und mussten dann nur 20Baht zahlen, nachdem wir gefragt haben.
Es ist ganz schön anstrengend immer „dagegen“ und konsequent zu sein.
Wir hätten mit einem Geländewagen und den ganzen anderen besucher*innen dann zu den Wasserfällen fahren können, ich hab aber darauf bestanden zu laufen.
Es war steil und der Weg, den wir laufen konnten ohne dafür zahlen zu müssen, ging über nicht sehr vertrauenserweckend gesicherte holzbrücken über den reißenden wasserfall-Fluss. Es ging über nasse glitschige Felsen steil nach oben und wir sind dann irgendwann umgedreht, weil es uns zu gefährlich schien.

Auf dem Rückweg, haben wir einen toten Hund im Wasser liegen sehen, er wird wohl ausgerutscht und runtergefallen sein. Wir haben einem Menschen, der in der Nähe einen Kiosk hatte Bescheid gesagt.
Es war schrecklich das zu sehen.
Auf dem Rückweg hat es dann immer stärker geregnet und wir waren auf dem Weg zu einem Restaurant um Mittag zu Essen.
Wir sind an einem Unfall vorbeigekommen. Ein Auto hat beim Abbiegen einen Roller übersehen. Ich hab mich auf die Straße konzentriert und mich geärgert über die vielen Schaulustigen, die daneben standen. Und uns wurde wieder mal bewusst, dass das auch uns passieren könnte.
In einem Reiseführer hab ich gelesen, dass auf Koh Samui, viele Unfälle auch tödlich enden.
Es ist krass, es ist erschreckend, es ist traurig.

Wir haben dann in einem Restaurant gegessen und dem Regen zugeschaut.