mut

ich hab erst nicht verstanden wieso alle sagten, dass es mutig ist, aber jetzt versteh ich es. 

Ich habe anfangs gar nicht realisiert, dass ich jetzt am anderen Ende der Welt bin und dass es schon ein bisschen dauert, bis ich wieder in meinem gewohnten Umfeld bin. Ich war anfangs so unfassbar cool und überhaupt nicht aufgeregt. Darauf bin ich stolz, weil nur deswegen konnte ich so ruhig bleiben, als wir auf einmal in völlige Freiheit geschmissen wurden. Und ich glaube immer noch dass es so kommt wie es kommen soll und dass das schon alles wird. Dieses Urvertrauen tut sehr gut. 

Das mit dem Mut.. es ist schwierig. Alle machen das gerade, dass sie nach Australien oder südostasien gehen und „travelln“. Und trotzdem sollen wir uns nicht vergleichen mit den anderen, nicht Unterdruck setzen, dass wir genauso lang und weit reisen müssen und genauso tolle Sachen sehen müssen.

es ist einfach meine Reise und ich darf machen was ich will und es einfach genießen. Und es ist nicht selbstverständlich was ich mache und ich darf mir auch eingestehen, dass es mutig ist.

 

 

1.mal couchsurfing

Wir haben heute sehr viel gechillt, weil wir immer dachten, dass es gleich zu regnen anfängt. Gin hat nochmal eine Nacht verlängert, um sich besser ausruhen zu können. Nachdem ich jetzt ziemlich müde vom lesen und Nichtstun bin, bin ich zu meinem couchsurfing-Hostel gegangen. 

Das Mädchen (ich kann schlecht einschätzen, wie alt sie ist, ich hoffe über 18) bei dem ich heute meinen Rucksack auch abstellen konnte, hat mir mein Bett gezeigt, sie nennt und ruft mich ‚sister‘. das Hostel ist eigentlich voll und der mensch, der couchsurfer aufnimmt hat auch schon 7 Menschen aufgenommen, aber gesagt dass ich auch noch kommen kann. 

Für diese Nacht hab ich ein Bett in einem Einzelzimmer, in dem das Licht nicht geht. Für mich ist das vollkommen okay, ich brauch kein Luxus und ich hab ja eine Taschenlampe. 

Morgens gibts Frühstück, drauf freu ich mich, hier auf der Art Terrasse, wo Tische und Stühle stehen gemütlich zu frühstücken, ganz viel Zeit für mich zu haben und dann mit den andern was zu unternehmen. 

(Sieht schöner aus, nachdem ich das Bett bezogen habe ;D )

Du hast dich entschlossen zu reisen. So geh!

(Aus: „der kleine prinz“ von Antoine de Saint-exypéry) 

Die Welt ist so groß.

In dem gemeinschaftsraum vom Hostel ist diese Weltkarte an die wand gemalt. Wir relaxen da gerade (den halben Tag schon) und ich mach mir viele Gedanken darüber, wie groß die Welt ist und was ich davon wohl sehen werde. Wie mich das verändert, was ich sehe.. 

es ist so faszinierend, dass ich momentan am anderen Ende der Welt bin. Dass ich die Mittel dazu habe, dass ich so viele Menschen treffe, die auch daher kommen, wo ich her komme. Dass ich Menschen treffe, die ich an unseren ersten Tagen in Kuala Lumpur getroffen habe. Es ist echt faszinierend dieses reisen.

und ich weiß jetzt schon, dass ich Lust auf mehr habe. Dass ich Europa bereisen will, mit wenig Geld, trampen, couchsurfen, essen vor dem wegwerfen retten.. 

ich hab Lust auf die Freiheit, das im jetzt leben.

robinson waterfall

Der dritte Wasserfall, den ich besucht habe. Der erste war ein Rinnsal mitten im Dschungel, der zweite eine vermüllte Pfütze (das klingt alles so gemein) 

naja , jedenfalls war dieser ganz schön. Wenig vermüllt und etwas größer als die anderen. Ich bin heute morgen ausgecheckt im Travellers Bunker und bin jetzt couchsurfing in Merlin’s guest house.

Es war ein schönes Gefühl heute morgen, nach einem Frühstück mit Banane und Mandeln und Vollkorntoast! meinen Rucksack zu schultern und alleine loszugehen. Hab dann meinen Rucksack im Hostel lassen können und bin zum Wasserfall gelaufen. Es war ein komisches Gefühl dort, denn mir wurde gestern vom Trail 9 abgeraten, weil da die meisten Überfälle passieren. Auf dem Weg zum Wasserfall muss Mensch aber da lang gehen, ich hab auch einen Menschen gesehen, der bei einem Bagger gewartet hatte, bin einfach vorbeigegangen, aber so ganz entspannen konnte ich mich nicht. Am Rückweg hab ich mit dem Typ geredet, er heißt amam, ist 23 und repariert Bagger. 

Am ende bin ich noch bei einem Art Museum vorbeigekommen, es wurden holzgeschnitzte Masken aus irgendwelchem besonderen Tropenholz ausgestellt. War auch ganz entspannt anzuschauen.